Die ÖVP war am 1. Mai in den Bundesländern unterwegs und besuchte Menschen, die am 1. Mai arbeiten. Parteiobmann Reinhold Mitterlehner erklärte dazu: "Leistung muss sich lohnen." Die Grünen forderten einen Mindestlohn von 1.750 Euro und der Seniorenbund stellte die Situation älterer Arbeitsloser in den Fokus.
ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner besuchte am Montag in Oberösterreich etwa ein Pflegeheim und mehrere Polizeistationen: "Wir müssen all jene stärken, die in der Früh aufstehen und arbeiten gehen." Besonders wichtig sei die "automatische Abschaffung" der kalten Progression, um den Mittelstand zu entlasten. Der Erwerb von Eigentum müsse stärker unterstützt und das Sozialsystem gerecht reformiert werden, erklärte er weiters. Die Mindestsicherung dürfe nicht zum Lebensmodell werden, so der Vizekanzler.
Die 1. Mai-Kundgebung der FPÖ am Urfahraner Jahrmarkt in Linz ist - angesichts von Turbulenzen in der Wiener SPÖ - im Zeichen demonstrativer Einigkeit gestanden. Bundesparteichef Heinz-Christian Strache kündigte eine Gesetzesinitiative zum Verbot des politischen Islam an und forderte einmal mehr Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf, sich für seinen Kopftuch-Sager zu entschuldigen.
Die Grünen drängen anlässlich des Tags der Arbeit auf einen Mindestlohn in Höhe von 1.750 Euro. Dies würde vor allem Frauen zugutekommen und das Armutsrisiko deutlich reduzieren, erklärte Bundessprecherin Eva Glawischnig in einer Aussendung.
Die Junge Generation der SPÖ wies auf ihre "BürgerInneninitiative Arbeitszeitverkürzung jetzt! Arbeitslosigkeit senken - Arbeitende entlasten" hin. "Heute, am Tag der Arbeit, fordern wir wieder eine faire Umverteilung der Arbeit, zum Wohle der Arbeitenden und zum Wohle der Arbeitssuchenden", so die Vorsitzende Katharina Kucharowits.
"Die Lippenbekenntnisse beim Maiaufmarsch helfen der bald halben Million Arbeitslose nicht", erklärte Team Stronach-Klubchef Robert Lugar. Er kritisierte, dass Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) "hunderttausende Flüchtlinge und Arbeitsmigranten ins Land geholt" habe, für die es keine Jobs gebe.
Der Seniorenbund machte auf die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit bei der Bevölkerungsgruppe 50 plus aufmerksam. Präsidentin Ingrid Korosec pochte daher auf die Umsetzung der "Beschäftigungsaktion 20.000" und des Beschäftigungsbonus.