Seine Premiere am Wiener Rathausplatz hat sich Kanzler und SPÖ-Chef Christian Kern vermutlich anders vorgestellt: Denn die Kundgebung zum Tag der Arbeit wurden vom Wiener Landesparteitag und den schlechten Ergebnissen für Landesparteichef Michael Häupl und das Präsidium überschattet. Denn just zwei Tage vor dem traditionellen Maiaufmarsch der Wiener Sozialdemokraten am Rathausplatz wurde Häupl mit 77,4 Prozent bei der Wahl zum Wiener SPÖ-Chef von den Delegierten abgestraft. und das dürfte sich Politologen zufolge auch zum großen Problem für Kern entwickeln. Zur Erinnerung: Im Vorjahr war das rote "Hochamt" von zahlreichen Protesten und einem Pfeifkonzert überschattet, die in weiterer Folge zum Rücktritt von Werner Faymann als Parteichef und Bundeskanzler führten.
Jubelstimmung herrschte nun angesichts des Landesparteitags am Samstag auch diesmal nicht - allerdings war die Stimmung am Rathausplatz weitaus besser als erwartet, gepfiffen wurde nicht. Als Häupl seine Rede hielt, gab es har demonstrativ langen Applaus. Die Situation in der SPÖ scheint sich nun also ein wenig zu beruhigen.
Ein wenig Protest gab es allerdings doch, und zwar von der Parteijugend: Die roten Studenten, der Vsstö, und die Sozialistische Jugend hielten ein riesiges Transparent hoch mit dem Titel: "Rote Schale, schwarzer Kern". Bereits am Samstag beim Landesparteitag der Wiener SPÖ kritisierte die Parteijugend den harten Kurs des Kanzlers in Asyl- und Sicherheitsfragen.
Lesen Sie hier: Politologen sehen für roten Parteichef schwarz