Nach Christoph Vavrik verlieren die NEOS noch einen weiteren Abgeordneten - allerdings nicht an einen anderen Klub. Der Wiener Unternehmer Niko Alm gibt sein Mandat ab, teilte die Oppositionsfraktion am Donnerstag der APA mit. Die Entscheidung sei einvernehmlich erfolgt, Alm will "in einem neuen Projekt mitarbeiten". Sein Mandat soll mit der Oberösterreicherin Karin Doppelbauer nachbesetzt werden.
Das neue Projekt, das Alm im April öffentlich machen will, sei nicht mit seinem politischen Mandat vereinbar, hieß es. Die Entscheidung sei recht kurzfristig gefallen. "Niko bleibt NEOS freundschaftlich und als Mitglied erhalten", ließen die NEOS zudem wissen. "Ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge. Der Abschiedsschmerz rührt daher, dass wir mit Niko einen großartigen Abgeordneten ziehen lassen müssen", kommentierte Klubobmann Matthias Strolz den Abgang.
"Natürlich bleibe ich NEOS freundschaftlich verbunden", meinte auch Alm selbst gegenüber der APA. "Ich verlasse den Parlamentsklub an einem Punkt, an dem es für mich noch immer viel Spielraum zur inhaltlichen Entwicklung gibt. Mit meinen Ideen für die Politik bin ich noch lange nicht fertig", meinte er und weiter: "Für mich war es immer klar, dass ich das Parlament auch wieder verlassen werde und maximal zwei Perioden bleibe. Aber diese neue Herausforderung hat mich meinen Plan ändern lassen."
Umstrittener Pastafari
Alm ist bereits seit dem Frühling 2012 für NEOS engagiert. Als Abgeordneter gab er die Geschäftsführung in seinem ehemaligen Medienunternehmen ab. Einen Namen machte er sich zudem, als ihm ein Führerschein-Foto mit Nudelsieb auf dem Kopf bewilligt worden war. Der Anhänger der Satire-Religion der "Pastafari" wollte damit gegen eine Bestimmung demonstrieren, die Kopfbedeckungen auf derartigen Dokumenten nur aus religiösen Gründen akzeptiert.
Alms Nachfolgerin, Karin Doppelbauer, ist Managerin beim US-Computerhersteller Dell, Bio-Bäuerin sowie Vorstandsmitglied und Mitbegründerin von NEOS. Der offizielle Wechsel im Klub soll Anfang April erfolgen, die Angelobung der neuen Abgeordneten bei der nächsten Plenarsitzung.