Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) würde einen Untersuchungsausschuss zur Causa Eurofighter unterstützen, wenn es den Bedarf nach politischer Aufklärung gibt. Jedenfalls werden alle Unterlagen ungeschwärzt zur Verfügung gestellt, bekräftigte er am Samstag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Doskozil sieht nun Airbus bei der Aufklärung des "Kriminalfalls" gefordert.
Der Ressortchef kritisierte, dass erste Aussagen von Airbus (vormals EADS) darauf schließen ließen, dass das Unternehmen nicht an einer Aufklärung interessiert sei. Er lade Airbus jedoch ein, zur Aufklärung dieses "Kriminalfalls" beizutragen. Wenn die Republik Österreich auf Basis "valider Beweise" ernsthafte Schritte setzt, erwarte er sich auch von Airbus, sich sachlich damit auseinanderzusetzen. Diesen Eindruck habe er bisher aber nicht, hieß es weiters.
Der Verteidigungsminister hatte laut eigenen Angaben in München keine Kontakte zu Airbus. Man habe "alles auf den Tisch gelegt" und hier wäre auch "der falsche Zeitpunkt" gewesen. Jetzt seien die Gerichte am Werk, meinte Doskozil.
In den nächsten Wochen werde nun zu beurteilen sein, ob es einer politischen Aufklärung bedarf und dies Sinn mache, erklärte Doskozil gegenüber Journalisten. Alle Unterlagen werden jedenfalls zur Verfügung gestellt.
Auf die Frage, ob er auch zu einer außergerichtlichen Einigung bereit wäre, meinte Doskozil er sei grundsätzlich gesprächsbereit. Zum jetzigen Zeitpunkt sei aber das Gericht am Wort. Einschätzen, wie lange die Arbeit der Justiz nun dauern könnte, wollte er nicht. "Ich hoffe, dass es rasch geht", dies sei im Interesse der Steuerzahler, so Doskozil.