Islam-Vertreter haben am Samstagnachmittag in Wien gegen das von der Regierung geplante Integrationspaket protestiert. Die Demonstration wurde vom Netzwerk Muslimische Zivilgesellschaft, der Dokustelle Muslime und dem Jugendrat der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (JIGGiÖ) organisiert. Die Demonstration verlief nach Angaben der Polizei ohne Zwischenfälle. Sie schätzte die Anzahl der Teilnehmer auf 2.000. Eine Sprecherin der Organisation sprach gegenüber der APA von 3.600 Demonstranten.
Die Aktion startete gegen 13.30 Uhr auf dem Platz der Menschenrechte und sollte dann über den Ring auf den Ballhausplatz und zum Minoritenplatz ziehen. Bei der Kundgebung gehe es nicht nur um das Kopftuchverbot, sondern auch um Menschen- und Minderheitsrechte, hieß es im Vorfeld. "Der Ausbau von Überwachungsmaßnahmen oder Beschränkungen des Demonstrationsrechtes betreffen nicht nur MuslimInnen, sondern uns alle", erklärten die Organisatoren am Samstag in einer Aussendung. Bei der Demo waren dann auch etwa Schilder mit der Aufschrift "Nein zum Kopftuchverbot" oder "I love my hijab" zu sehen.
Unterstützt wurde die Kundgebung unter anderem von der Neuen Linkswende; ihre Teilnahme abgesagt hatte hingegen die Muslimische Jugend (MJÖ).