Der pensionierte Pfarrer aus Salzburg hat einen Kollegen während dessen Kur vertreten. Laut "Wochenblick" hat er in einer Predigt unter anderem von einer "blauen Brut" sowie "freiheitlichen Pharisäern" gesprochen und eindringlich vor der Wahl von Norbert Hofer zum Bundespräsident gewarnt. Zudem soll er laut einem Augenzeugen sinngemäß gesagt haben: "Und um den Gründer der Blauen, welcher mit dem Auto tödlich verunglückt ist, der Haider, ist nicht schade. Da hat sich Österreich viel erspart." Auch über FPÖ-Mitglieder soll er sich abfällig geäußert haben. Gegen den Geistlichen sei bereits eine Anzeige wegen Verhetzung eingebracht worden.
"Kanzelmissbrauch"
Die Diözese bestätigte auf Anfrage, dass der Pfarrer von seiner Vertretungsaufgabe entbunden worden sei. Er habe sich nicht an eine in der Diözese Linz geltende Vereinbarung für kirchliche Funktionsträger gehalten. Demnach sollen sie sich sehr verantwortungsvoll verhalten, keine Wahlempfehlungen geben und keine Instrumentalisierung der Gottesdienste für parteipolitische Zwecke - einen "Kanzelmissbrauch" - vornehmen.
Die Medieninhaber von "wochenblick.at" ist laut Impressum die Medien24 GmbH mit Sitz in Brunnenthal in Oberösterreich. Diese Firma gehört über die Emotion Media GmbH laut "FirmenCompass" zur Gänze dem Unternehmensberater Norbert Geroldinger. Dieser war Medienberichten zufolge früher FPÖ-Gemeinderat und blauer Parteiobmann in Brunnenthal.
Die andere Seite
Der Chefredakteur von "Wochenblick" Kurt Guggenbichler hatte in der Vergangenheit eine FPÖ-Nähe in Abrede gestellt. Gesellschafter seien Unternehmer, die sich im Hintergrund halten wollen, so Guggenbichler. Unter den Redakteuren finden sich allerdings ehemalige und aktive Funktionäre des Rings Freiheitlicher Jugend (RFJ), der blauen Parteijugend. Ein weiterer Redakteur ist Walter Höferl, der laut "profil" 2012 für die FPÖ Krems kandidierte. Höferls Sohn Alexander ist Leiter von FPÖ-TV, des freiheitlichen Kommunikationsbüros und Chefredakteur des rechten Blogs "unzensuriert.at". Der Presserat hat erst kürzlich das Online-Portal "wochenblick.at" verurteilt, weil es ihm zufolge Vorurteile gegen Flüchtlinge schürte. Es habe Ende August ein dunkelhäutigen Badegast in Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen auf Kinder in Schwimmbädern gebracht, ohne dass es dafür irgendwelche Anhaltspunkte gegeben habe.