Mit einer "Rede zur Lage der Nation aus freiheitlicher Sicht" hat Heinz-Christian Strache am Montag im Vorfeld des Nationalfeiertags Stimmung für kommende Wahlen gemacht. Mit einem Kommentar auf Facebook reagierte Bundeskanzler Christian Kern auf die Vorwürfe.
Bürgerkriegszenario in Europa
Der FPÖ-Chef bezeichnete die deutsche Kanzlerin Angela Merkel als "die gefährlichste Frau Europas", die den "Startschuss zur größten Völkerwanderung seit Jahrhunderten" gegeben habe. Diese Zuwanderung erweise sich als Bedrohung für Europa: "Durch den ungebremsten Zustrom von kulturfremden Armutsmigranten, die in unsere Sozialsysteme einsickern, wird aber unser von Solidarität und Zusammenhalt getragenes gesellschaftliches Gefüge in seinen Grundfesten erschüttert und macht mittelfristig einen Bürgerkrieg nicht unwahrscheinlich.!
Kanzler Christian Kern dazu via Facebook: "HC Strache hält in Österreich "einen Bürgerkrieg mittelfristig für nicht unwahrscheinlich." Und bezieht daraus die Rechtfertigung jedmöglicher politischer Mittel. Und das bei einer Rede anlässlich unseres Nationalfeiertages!"
Und weiter: "Johannes Rau, der ehemalige deutsche Bundespräsident, hat treffend formuliert: "Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet." HC Strache ist kein Patriot! Christian Kern"
Auch Ex-Bundespräsident Heinz Fischer hat die Aussagen von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache scharf kritisiert. "Mit dem Wort 'Bürgerkrieg' spielt man nicht", warnte Fischer mit Bezug auf Strache in einem Interview mit dem "Kurier". "Ich habe meinen Ohren nicht getraut." Das Wort Bürgerkrieg dürfe man auch nicht für Zwecke der Angstmache verwenden. "Schon gar nicht als Obmann einer Partei, die das Amt des Bundespräsidenten anstrebt und kurze Zeit später auch den Bundeskanzler besetzen will."