Im Krisenfall rücken alle zusammen - in Österreich war davon zuletzt weniger zu spüren. Erst in letzter Minute einigten sich die Koalitionspartner gestern auf das neue Krisenmanagement etwa im Terrorfall. Man beeilte sich zu dementieren, dass es eine neue Richtlinienkompetenz für den Kanzler geben soll, mit der dieser auch in andere Ressort hineinregieren könnte. Details soll es heute nach dem Ministerrat geben.
Auch in Bezug auf die Details zur Heeresreform hat sich das Kanzleramt mit SPÖ-Chef Christian Kern weit hinaus gelehnt und für Verärgerung gesorgt: Ein Reformkonzept des Generalstabs wurde überarbeitet, die Funktion des Generalstabschefs soll durch einen Generalserektär ersetzt werden. Dieser Posten soll von einem Zivilisten besetzt werden. Auch hier werden heute am späteren Vormittag die Details präsentiert.
Brisant sind diese Pläne umso mehr als derzeit kein Bundespräsidenten und damit kein Oberbefehlshaber des Bundesheeres im Amt ist. Die ÖVP mit Vizekamnzler und ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner befürchtet zudem, Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil könnte sich allzu sehr auf Kosten des Innenministers profilieren.