Alois Stöger läuft nicht wirklich Gefahr, einen langweiligen Herbst zu erleben. Mit fast 400.000 Arbeitslosen, den Problemen mit der Integration der Flüchtlinge am Arbeitsmarkt und nicht zuletzt dem seit Monaten währenden Streit zwischen ihm und der ÖVP um Verschärfungen bei der Mindestsicherung hat der Sozialminister momentan an mehreren Fronten zu kämpfen. Bewegung bahnt sich seit gestern vor allem bei Letzterem, dem Mindestsicherungsstreit, an: Die Wiener Stadträtin Sonja Wehsely, die wie Stöger zum linken Flügel der SPÖ zählt, signalisierte erstmals Bereitschaft zu einer Verschärfung der Mindestsicherung: "Man kann die Frage stellen, welche Integrationsangebote angenommen werden müssen, um die volle Mindestsicherung zu erhalten", sagte sie gegenüber dem Nachrichtenmagazin "profil".

Auch Stöger signalisierte vergangene Woche vorsichtig seine  Zustimmung in Sachen "Deckel" - die ÖVP wünscht sich bekanntlich einen solchen für Familien, die Mindestsicherung beziehen, bei 1.500 Euro monatlich.

Heute muss sich Stöger in der ORF-Pressestunde (die Fragen stellen Ulla Kramar-Schmid und "Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak) äußern.

Am Abend wird dann "Im Zentrum" über dei Flüchtlingskrise gesprochen. An der Diskussion wird auch Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) teilnehmen.