Der österreichische EU-Ratsvorsitz fällt damit in das zweite Halbjahr 2018, in dem regulär auch die nächste Nationalratswahl stattfindet.
Die EU-Botschafter hatten am gestrigen Dienstag eine entsprechende Änderung des Vorsitzkalenders beschlossen. Unmittelbar für die Briten einspringen wird Estland, das damit um sechs Monate weniger Vorbereitungszeit hat. Regierungschef Taavi Roivas betonte, dass der erste EU-Ratsvorsitz des baltischen Staates reibungslos ablaufen werde. "Estland ist auf die Aufgabe der Präsidentschaft vorbereitet", sagte er am Dienstagabend in Tallinn.
"Wir verstehen die Schwere der Herausforderungen, mit denen die EU derzeit konfrontiert ist", sagte Roivas einer Mitteilung der Staatskanzlei zufolge. "Unser Ziel ist es, Konsens unter den Mitgliedstaaten und den Institutionen zu erreichen. Wir sind bereit, Lösungen zu finden, die unsere gemeinsame Zukunft prägen werden."
Estland hätte eigentlich erst Anfang 2018 die alle sechs Monate wechselnde EU-Ratspräsidentschaft übernehmen sollen - im Jahr des 100-jährigen Jubiläums der Staatsgründung der kleinen Ostseerepublik im Nordosten Europas.
Österreich wäre im ersten Halbjahr 2019 an der Reihe gewesen. Bereits in den Jahren 1999 und 2006 führte Österreich den halbjährlich wechselnden Vorsitz bei den Ministertreffen der Europäischen Union. Die inhaltlich zuständigen Regierungsmitglieder des jeweiligen Vorsitzlandes haben die Aufgabe, die Tagungen zu koordinieren, Beschlüsse vorzubereiten und nach einem Konsens der 28 EU-Staaten zu streben.