Die NEOS wünschen sich mehr Engagement im Kampf gegen die Todesstrafe. Druckmittel könne die Einstellung der Entwicklungszusammenarbeit sein. Zu den Unterzeichnern des Briefes gehört auch die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss.

"Wir würden uns wünschen, dass der österreichische Einsatz für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe deutlich stärker ausfällt", schreibt Vavrik in seinem Offenen Brief an Kurz. Immerhin bestehe eine realistische Aussicht, "dass die Staatengemeinschaft schon innerhalb der kommenden Jahrzehnte von dieser Barbarei absehen wird".

Der Druck auf die verbliebenen 58 Länder, die an der Todesstrafe noch festhalten, wachse. "Auf der anderen Seite ist der Kampf noch lange nicht gewonnen und erleidet immer wieder Rückschläge", heißt es in dem Schreiben.

Vavriks Appell an Kurz: "Daher ersuchen wir Sie dringend, Herr Außenminister den Beitrag Österreichs zur weltweiten Abschaffung der Todesstrafe zu stärken." Konkret fordern die NEOS, dass die weltweite Abschaffung der Todesstrafe zu einer Priorität der österreichischen Außenpolitik erhoben und die offizielle bilaterale Entwicklungszusammenarbeit (ODA) mit jenen Ländern eingestellt wird, die die Todesstrafe noch nicht abgeschafft haben. Ausgenommen soll die humanitäre Hilfe sein.

Bei der Wahl von Staaten in internationalen Gremien solle Österreich zudem seine Stimme keinen Staaten geben, welche die Todesstrafe noch nicht abgeschafft haben. Zu den Unterzeichnern des Offenen Briefs gehören neben Griss auch der ehemalige ÖVP-Vizekanzler Erhard Busek und Medienmanager Veit Dengler.