In Sachen Zentralmatura heißt es weiter Warten auf die Ergebnisse. Lediglich der oberösterreichische Landesschulrat veröffentlichte detaillierte Resultate - demnach sind die Mathe-Klausuren an den AHS schlechter als 2015 ausgefallen, aber wesentlich besser als in Schülerumfragen kolportiert. Bei den Kompensationsprüfungen wurde ein Großteil der Fünfer ausgebessert.
Resultate in Oberösterreich
In Oberösterreich absolvierten die Matura-Kandidaten in den AHS insgesamt 7.958 schriftliche Prüfungen - drei Schulen fehlen aber noch in der Erhebung. Davon waren 581 negativ. Das entspricht 7,3 Prozent. Nach der mündlichen Kompensationsprüfung waren noch rund 200 negativ, das sind 2,2 Prozent und etwa so viele wie im Vorjahr.
Stolperstein war Mathematik mit 15,3 Prozent Fünfern vor und 4,4 Prozent nach der Kompensationsprüfung - 2015 waren es etwas mehr als sechs Prozent davor und rund zwei Prozent danach. In Englisch waren 4,5 vor und 1,9 Prozent nach der Kompensationsprüfung negativ. In Deutsch hat sich der Anteil der Nicht Genügend von 4 vor auf 0,6 Prozent nach der Kompensationsprüfung verbessert. In Englisch und Deutsch entsprechen die Zahlen in etwa den Vorjahreswerten.
Spannend bleibt es aber noch bis nach der mündlichen Maturaprüfung. Denn im vergangenen Jahr schafften dann letztlich insgesamt 9,7 Prozent die Matura im ersten Anlauf nicht.
In den oberösterreichischen BHS waren von 8.330 schriftlichen Prüfungen 732 oder 8,8 Prozent negativ. Nach der Kompensationsprüfungen blieben 222 oder 2,7 Prozent negativ. Mathematik war dort vergleichsweise ein etwas geringeres Problem: Der Anteil der Fünfer verbesserte sich von 10,9 auf 3 Prozent. In Englisch gingen die negativen Bewertungen von 9,7 auf 4,95 Prozent zurück, in Deutsch von 5,8 auf 0,75 Prozent. In den BHS wurde die Zentralmatura heuer erstmals flächendeckend durchgeführt.
Im Rest Österreichs keine Resultate
Aus allen anderen Landesschulräten waren auf APA-Anfrage keine Zahlen zu erhalten. Zum Teil lägen sie noch nicht vor, wurde argumentiert. Andere wiederum verwiesen auf die offizielle Präsentation durch das Ministerium, der man nicht vorgreifen dürfe. Erste Schätzungen aus Niederösterreich und dem Burgenland gingen für Mathematik zuletzt von rund 20 Prozent Fünfern auf die Klausuren aus. Auf diesen Wert könnte sich auch das Gesamtergebnis einpendeln - im Vorjahr lagen diese beiden Bundesländer im Österreich-Schnitt, während Oberösterreich die besten Ergebnisse abgeliefert hatte.
Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) bemängelte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag die Aufregung um echte oder vermeintliche Matura-Resultate: "Da wird viel Wirbel erzeugt über Neue Medien. Das ist schade, weil wir so viel Unruhe ins System hereinbekommen." Sämtliche Ergebnisse würden von den Schulen in den nächsten Tagen übermittelt und Ende Juni veröffentlicht - in aller Detailliertheit etwa getrennt nach den Resultaten vor und nach der Kompensationsprüfung. Wenn sie sich die ersten, vom Landesschulrat in Oberösterreich bekannt gegebenen Resultate ansehe, seien diese im Vergleich zu den kolportierten Zahlen "nicht tragisch". An ihrer eigenen ehemaligen Schule (Oberstufenrealgymnasium Perg, OÖ, Anm.) habe es etwa kein einziges Nicht Genügend gegeben.