Die Zentralmatura steht einmal mehr im Visier: Nach
einem "Prüfverfahren zum Bedeutungsverlust der Literatur im Deutschunterricht" 2014 rücken nun die erwarteten miserablen Mathematik-Resultate vieler Schulen in den Fokus.

Rund 40 Prozent der Teilnehmer an einer von der Bundesschülervertretung initiierten Online-Umfrage rechnen mit einem Fünfer in diesem Fach. Etwa 70 Prozent schätzten den Schwierigkeitsgrad der Mathe-Reifeprüfung als "schwer" oder gar "sehr schwer" ein. Und: Rund 60 Prozent der Befragten gaben an, dass die vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) zur Verfügung gestellten Übungsaufgaben von den tatsächlichen Prüfungsaufgaben abgewichen seien. Volksanwalt Peter Fichtenbauer leitete ein amtswegiges Prüfverfahren ein. Eingeschaltet hat sich indes auch Bundesschulsprecher Maximilian Gnesda: Er will in der kommenden Woche Gespräche mit dem Bildungsministerium führen, das ja erst seit Kurzem von Sonja Hammerschmid (SPÖ) geleitet wird.
Kritik der Opposition

Bifie-Direktor: Noch keine Zahlen

Die FPÖ schießt sich bereits auf das Ministerium ein: "Diese Mathematik-Matura zeigt, dass unsere Jugend Versuchskaninchen für SPÖ-Bildungsutopien ist", moniert Bildungssprecher Walter Rosenkranz. Die derzeitigen Einschätzungen basieren laut Bundesschulsprecher Gnesda auf Rückmeldungen der Lehrer an ihre Schüler und noch nicht auf konkret mitgeteilten Noten. Die Notenkonferenzen finden erst in der kommenden Woche statt. Manche Pädagogen versuchen, Schülern möglichst früh einen zu erwartenden Fünfer mitzuteilen, damit diese sich auf die Kompensationsprüfungen Anfang Juni vorbereiten können.

Bifie-Direktor Jürgen Horschinegg hält sich zur Mathematik-Matura bedeckt: "Wir hören von Standorten, wo sie furchtbar ausgefallen sein soll, von anderen, dass sie angemessen war bzw. gut ausgefallen ist." Man habe aber noch keine bestätigten Zahlen.