Die Maßnahmen von Griechenland und der europäischen Grenztruppe Frontex würden greifen und die Balkanroute stelle kein Problem mehr dar. Es bestehe aber die Gefahr, dass nun eine Umleitung über das Mittelmeer erfolge und darauf müsse man sich vorbereiten. "Der Brenner ist ein Symbol für Europa, das ist den Schleppern aber egal", meinte der Österreichische Innenminister.
Sobotka betonte jedoch auch, dass die Kontrollen "nicht schlimm sein werden", wenn die Flüchtlinge in Italien registriert werden und es zu keinen neuen unkontrollierten Flüchtlingsströmen kommt. Er wies außerdem auf die Notwendigkeit hin, in den Herkunftsländern die Strukturen zu stärken. Er erinnerte an den früheren Außenminister Alois Mock (ÖVP), der dazu gemahnt hatte, die Strukturen in Afrika und in Nahost zu stärken, "da sonst die Menschen eines Tages vor unserer Haustür stehen". Leider sei dies aber nicht erfolgt, bedauerte der Innenminister.
Die bayrische Staatsministerin Emilia Müller (CSU), die am Parteitag der SVP gemeinsam mit Sobotka an einer Podiumsdiskussion zur Flüchtlingsproblematik teilnahm, stellte die mangelnde europäische Solidarität an den Pranger. "So stelle ich mir Europa nicht vor, dass Staaten bei den EU-Mitteln die Hand aufhalten, sich dann bei der Solidarität aber wegducken.", meinte sie.
Beide Minister sprachen sich für Integration aus. Müller meinte jedoch, dass es dabei Grenzen gebe und deshalb der Zuzug reduziert werden müsse. "Das sind nicht Grenzen des guten Willens, sondern Grenzen der Logistik und der Möglichkeiten", unterstrich sie. Auch der Österreichische Innenminister verwies auf die Notwendigkeit, die Flüchtlingsströme zu kontrollieren. "Ich will keine Flüchtlingsheime brennen sehen", mahnte er.