"Zu einer Kultur des Lebens gehört, so bin ich überzeugt, auch eine Kultur des Sterbens", sagte er. Bund, Länder und Sozialversicherung müssten sich rasch auf eine Verbesserung der Versorgung und vor allem die Finanzierung einigen. Man könne sich nicht von einem Provisorium zum nächsten weiterhanteln, denn: "Gestorben wird auch 2018 und darüber hinaus."
Landau verwies auf Versorgungsmängel in Österreich, der Bedarf sei nur zu 50 Prozent gedeckt. So gebe es in Deutschland 200 stationäre Hospize, in Österreich nur zwei. Zur Bedarfsdeckung im Jahr 2020 fehlten allein im Erwachsenenbereich 129 Palliativ- und 186 stationäre Hospizbetten, sechs Tageshospize und eine große Zahl an Personal. Ähnlich seien die Mängel bei Kindern und Jugendlichen. So fehlen in vier Bundesländern mobile Palliativteams, aber auch stationäre Betten.
Bezüglich der Finanzierung betonte der Caritas-Präsident, dass die Begleitung Sterbender in Zukunft nicht von Spenden abhängen dürfe. Dies sei auch ein Appell an Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP), der dies beim Finanzausgleich berücksichtigen müsse. Allein bis 2020 fehlten jährlich 18 Mio. Euro, hieß es.
Präsentiert wurden auch die beiden frisch gekürten Präsidentinnen des aufgrund eines Regierungsbeschlusses neu eingerichteten Hospiz- und Palliativforums. Es handelt sich um die ehemalige steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (ÖVP) und die frühere SPÖ-Gesundheitssprecherin und Wiener Ex-Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann.
Das Forum soll die Zusammenarbeit sowie den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den bestehenden Einrichtungen fördern und weitere dahin gehende Maßnahmen ausarbeiten. Mitarbeiten soll es aber auch bei der Entwicklung der Regelfinanzierung, betonten Klasnic und Pittermann. Demnächst sollen erste Sitzungen gemeinsam mit Sozial- und Gesundheitsministerium stattfinden.