Nach Ansprachen am Andritzer Hauptplatz und einem Protestzug durch umliegende Straßen und wieder zurück in Richtung Andritzer Hauptplatz ging am späten Nachmittag die Kundgebung der Pegida in Graz-Andritz offiziell zu Ende. Laut Polizei hatten rund 300 Pegida-Anhänger daran teilgenommen.
Zu Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten war es nicht gekommen. Auch nach der Veranstaltung blieb es bis jetzt ruhig.
Graz-Andritz: Pegida-Demo und Gegendemos verlaufen ruhig
"No Pegida" - Kundgebung in der Nordberggasse
Bereits um 13.00 Uhr versammelten sich Unterstützer des Bündnisses "No Pegida" in der Andritzer Nordberggasse, wo seit kurzem Asylwerber untergebracht sind. Die Veranstalter selbst sprechen von mehreren Hundert Teilnehmern, die Polizei schätzt die Zahl Teilnehmer auf 250, wobei sich dem Demonstrationszug 230 Menschen angeschlossen haben, rund 20 blieben bei der Asylunterkunft.
Die Route des Demonstrationszugs führte über die Radegunder Straße und die Andritzer Reichsstraße in Richtung Andritzer Hauptplatz. Die Proteste richteten sich gegen "die rassistische Mobilisierung von Pegida".
Tweet von No-Pegida-Unterstützern:
Pegida-Anhänger am Andritzer Hauptplatz
Die Polizei, die in den Straßen rund um die Demonstrationsrouten stark mit Einsatzwägen vertreten war, setzte alles daran, ein Zusammentreffen mit den Pegida-Anhängern zu verhindern, die ihrerseits am Andritzer Hauptplatz wenig später ihre Kundgebung starteten.
Die Pegida-Anhänger wollten nach eigenen Angaben "ein friedliches Zeichen setzen, gegen die unkontrollierte Einwanderung und deren Folgen wie den Import fremder Gewalt." Man protestierte dagegen, dass Asylwerberheime mitten oder am Rand von Wohngebieten entstehen. Auf der am Andritzer Hauptplatz aufgebauten Bühne wechselten sich derzeit die Redner ab, gewarnt wurde unter anderem vor der "drohenden Islamisierung".
Mahnwache gegen Pegida
Ebenfalls am Samstag Nachmittag fand eine "überparteiische Mahnwache gegen Pegida" bei der Straßenbahn-Haltestelle "Grazer Straße" statt. Die dritte Kundgebung im Zentrum von Andritz stand unter dem Motto "Graz steht auf für Menschlichkeit". Die Teilnehmer der Mahnwache wollen "nicht stumm zusehen, wenn 'Pegida' nun ein weiteres Mal Vorverurteilung und Ausgrenzung auf die Straße tragen will und dabei behauptet, für 'das Volk' zu sprechen." Laut Polizei schlossen sich der Mahnwache 50 Menschen an.