Zehn "Sonstige" haben - laut Online-Portal neuwal.com - bisher Interesse an einer Kandidatur gezeigt, zwei nicht ganz Unbekannte haben sich schon in Pressekonferenzen präsentiert: Am Freitag verkündete die Dialekt-Autorin Elfriede Awadalla, Unterschriften zu sammeln. Sie erlangte mit dem Sieg in der Millionenshow einen gewissen Bekanntheitsgrad. Bei der Wien-Wahl 2015 kandidierte sie für Wien anders, ein Bündnis aus u.a. KPÖ und Piraten, das 1,07 Prozent gerne im Gemeinderat gesehen hätten.
Politisch Interessierten und EU-Gegner nicht unbekannt ist Robert Marschall, der am Donnerstag zur Pressekonferenz geladen hat. Der Herausgeber des Wiener Stadtmagazins wien-konkret.at ist seit 2011 Chef der EU-Austrittspartei (EUAUS) - und hat schon Wahlerfahrung. Die von ihm angeführte Liste EU-STOP schnitt bei der EU-Wahl 2014 mit 2,76 Prozent überraschend gut ab, als beste unter den Kleinparteien. Bei der Nationalratswahl 2013 bekam EUAUS nur in Vorarlberg genug Unterschriften zusammen - und an den Urnen dann 510 Stimmen, also 0,01 Prozent. Bei der Wien-Wahl vorigen Oktober kandidierte EUAUS fast überall für die Bezirksvertretungen und überzeugte in Summe 3.343 Wähler (0,38 Prozent).
Schon einige - bisher vergebliche - Erfahrung mit dem Unterschriftensammeln hat der pensionierte Richter Martin Wabl. Heuer nimmt er einen vierten Anlauf, gemeinsam mit den Mutbürgern. Weiters versuchen es der in Wien lebende Autor, Wirtschaftswissenschaftler, Journalist und Künstler Adrien Luxemburg, der frühere Hochsee-Kapitän, Unternehmensberater und Menschenrechtsaktivist Gustav Jobstmann aus Niederösterreich, der (laut eigener Homepage) "arbeits- und parteilose" Steirer Gernot Pointner, der Generalsekretär der "Interessensgemeinschaft liberales Waffenrecht in Österreich" Georg Zakrajsek, der Wiener Arzt Thomas Unden, die steirische Energetikerin und Kosmologin Karin Kolland sowie Thomas Reitmayer vom Österreich-Ableger der deutschen Satire-Truppe "Die Partei".
Ihr Ziel sind 6.000 Unterstützungserklärungen Wahlberechtigter bis zum Freitag, 18. März, wenn die Wahlvorschläge eingereicht werden müssen. Für die Unterstützungserklärungen müssen die Wahlberechtigten - ab 23. Februar - persönlich aufs Gemeindeamt gehen, um bestätigen zu lassen, dass sie in der Wählerevidenz stehen.