Die Masse der Menschen wolle sich integrieren und sei auch bereit, sich auf die österreichische Gesellschaft einzulassen. "Aber vielen fehlt der Anker und viele brauchen schlicht und ergreifend auch Informationen, die sie ja nicht haben können", so Kurz. Es sei legitim, zuzugeben, dass die Integration dieser Menschen eine große Herausforderung sein wird, meinte der Ressortchef.

Es sei notwendig, den Zustrom nach Österreich zu reduzieren, "weil die Zahl an Menschen, die nach Österreich gekommen ist, schlicht und ergreifend zu hoch ist", sagte Kurz. 2016 dürfe sich "nicht noch einmal dasselbe wiederholen wie im Jahr 2015, das würde uns definitiv überfordern", so der Außen- und Integrationsminister.

Die vom Österreichischen Integrationsfonds erstellte Lernunterlage solle einen ersten Überblick über die Geschichte Österreichs, die Verfassung und über Grundwerte liefern, die das Zusammenleben in Österreich regeln - wie etwa die Gleichstellung von Mann und Frau, erläuterte Kurz. Dies gehe bis hin zu praktischen Kleinigkeiten - in Österreich "schaut man sich in die Augen, wenn man sich die Hand gibt zur Begrüßung".

Der Wertekurs solle auch dazu beitragen, die Leute zum ehrenamtlichen Engagement einzuladen. Langfristig sei dies die beste Werteschulung, sagte Kurz. Am Basiskurs sollen weitere Angebote aufbauen.

Im Burgenland starten die Werte- und Orientierungskurse im Februar in zwölf Gemeinden, berichtete Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ), der laut Kurz als erster der Integrationslandesräte Interesse bekundet hatte, die Wertekurse im Burgenland durchzuführen. Vorgesehen seien jeweils bis zu 15 Teilnehmer, wobei die Einheiten für Männer und Frauen gemeinsam stattfinden.

Er halte Wertekurse für wichtig, wenn man es schaffen wolle, dass die Akzeptanz der Bevölkerung da sei, so Darabos. Für anerkannte Asylberechtigte ist die Teilnahme verpflichtend, erläuterte Kurz. Bei Menschen mit einer hohen Chance auf Anerkennung sei es sinnvoll, dass die Kurse auch von Menschen besucht werden, die noch im Verfahren seien.

Ziel sei es, dass jeder Asylberechtigte Deutsch lerne, Wertekurse besuche und beim AMS hinsichtlich der Arbeitssuche "kooperationsbereit" sei, so Kurz: "Wer das nicht tut, dem droht als Sanktion die Kürzung der Sozialleistungen."