Die Koalitionsparteien haben das Vertrauen der Bevölkerung in der Flüchtlingsfrage in dramatischem Ausmaß verloren. In einer in dieser Woche durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Unique research (500 Befragte) im Auftrag von "profil" bewerten 83 Prozent das Krisenmanagement der Regierung negativ. Nur 15 Prozent sind mit der rot-schwarzen Flüchtlingspolitik zufrieden.
Noch schlechter schneidet die EU ab, deren Flüchtlingspolitik von 93 Prozent der Befragten negativ beurteilt wird. 77 Prozent sind der Meinung, Österreich sei an der Belastungsgrenze bei der Flüchtlingsaufnahme angelangt.
Die Österreicher identifizieren sich demnach in der Flüchtlingsfrage vor allem mit der FPÖ. Eine relative Mehrheit von 24 Prozent gibt an, der Standpunkt der Freiheitlichen entspreche dem eigenen. Die Position der ÖVP teilen 17 Prozent, die bisher gepflegte Willkommenskultur der SPÖ nur 13 Prozent.
Dementsprechend liegt die FPÖ auch in der Sonntagsfrage weiterhin in Führung. Falls am nächsten Sonntag Nationalratswahlen wären käme die FPÖ laut der Umfrage auf 30 Prozent (minus ein Prozentpunkt im Vergleich zur Dezember-Umfrage). Die ÖVP folgt mit 24 Prozent (+/-0) vor der SPÖ mit 23 Prozent (plus 1). Die Grünen halten bei 14 Prozent Wähleranteil (plus 1), die NEOS bei 8 Prozent (± 0). Auch bei einer fiktiven Direktwahl des Bundeskanzlers liegt FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache mit 19 Prozent vor SPÖ-Vorsitzendem Werner Faymann und ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner, die jeweils auf 16 Prozent kämen.