Anlass für die Auseinandersetzung ist Straches Rede beim FPÖ-Neujahrstreffen am vergangenen Samstag, in der er Kanzler Werner Faymann (SPÖ) als "Staatsfeind" bezeichnet hatte. Fischer wandte sich tags darauf an die Öffentlichkeit und meinte, solche Wortmeldungen hätten in einem friedlichen und demokratischen Land "absolut nichts verloren". Fischers Forderung an Strache: "So nicht."
"So nicht" hätte der Bundespräsident bei anderen Themen sagen sollen, findet Kickl, etwa als man Milliarden-Haftungen für Pleitestaaten übernommen oder "im Zuge der neuen Völkerwanderung" die eigenen Gesetze außer Kraft gesetzte habe. Da aber habe Fischer geschwiegen, weil er ein "in Wolle gefärbter Sozialist und kein überparteiliches Staatsoberhaupt" sei. Bei seiner jetzigen Aktion bleibe nur "der fahle Nachgeschmack einer politischen Wichtigmacherei kurz vor dem Amtsende ohne jede wirkliche moralische Substanz", schreibt Kickl.