Alexander van der Bellen tritt bei der Bundespräsidentenwahl an. Das hat der Ex-Grünen-Bundessprecher am Freitag via Videobotschaft () bekannt gegeben. "Mein Name ist Van der Bellen. Ich kandidiere für das Amt des Bundespräsidenten der Republik Österreich. Ich bitte um Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung", so der 71-Jährige darin. Details will er am Sonntag verkünden.
In dem Video äußerte sich Van der Bellen zu seinen Beweggründen. Er glaube an Menschenrechte und auch -pflichten. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit solle man nicht als selbstverständlich ansehen, sondern darauf achten, dass diese auch in Zukunft garantiert seien. "Ich fühle mich verpflichtet, das Meinige dazu beizutragen."
Betitelt ist das Video, in dem der Kandidat vor dem Parlament, auf einem Markt und in einem Auwald zu sehen ist, mit der Bundeshymnen-Zeile "Mutig in die neuen Zeiten". Auch in den SPÖ-Zitatenschatz wird gegriffen: "Lassen Sie uns ein Stück des Weges gemeinsam gehen", so Van der Bellen, der damit einen alten Bruno-Kreisky-Slogan bemühte.
"Ich möchte Sie einladen, da mitzutun", erklärte Van der Bellen weiter. "Lassen Sie uns gemeinsam an einer guten Zukunft arbeiten. An einer hellen, hoffnungsfrohen Zukunft. Lassen Sie uns eine Zukunft schaffen, in der wir die Ängste und Sorgen, die uns alle zugegeben beschäftigen, mit Verstand und Mut und Zuversicht überwinden."
Wie schon am Donnerstag seitens der Grünen betont, soll Van der Bellen als überparteilicher Kandidat positioniert werden. Daher wird die Kandidatur des Grünen nicht offiziell von der Partei, sondern laut Aussendung von einem Verein namens "Gemeinsam für Van der Bellen - Unabhängige Initiative für die Bundespräsidentschaftswahl 2016" - organisiert ().
Als Vorsitzender fungiert dort allerdings ein Mann mit kräftigem Grün-Stallgeruch, nämlich Van der Bellens früherer Partei-Pressesprecher Lothar Lockl. Auch Klubdirektor Robert Luschnik und die aktuelle Parteikommunikationschefin Nives Sardi sind im Verein mit dabei.
Persönlich wird sich Van der Bellen am Sonntag um 11.00 Uhr im Presseclub Concordia zu seiner Kandidatur äußern.