Die durch die Leitung der Hypo-Untersuchungskommission bekannt gewordene ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Irmgard Griss, bekräftigt im NZZ.at-Interview ihre Bereitschaft, bei der Bundespräsidentenwahl nächstes Jahr zu kandidieren. Nötig wären dazu organisatorische Voraussetzungen, also ob sich "wirklich Leute dazu bereit finden, zum Beispiel ein Personenkomitee zu gründen".
Wenn der Wunsch besteht, dann ja
"Wenn es wirklich einen Wunsch in der Zivilgesellschaft gibt", könnte sie sich vorstellen, anzutreten, sagte Griss. Wenn eine zivilgesellschaftliche Bewegung organisiert würde, stünde sie bereit - wobei sie selbst "nicht aktiv werden würde". Nicht vorstellbar ist Griss, für eine Partei anzutreten: "Ich war nie bei einer Partei, ich kann jetzt nicht für eine Partei auftreten, das würde ich auch nie machen."
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte schon im Februar erklärt, dass er eine überparteiliche Kandidatur der früheren OGH-Präsidentin unterstützen würde. Der steirische FPÖ-Obmann Mario Kunasek bekräftigte dies am Montag in der Nachwahlbetrachtung im Gespräch mit Claudia Gigler:
Unterstützung der FPÖ
Die FPÖ werde keinen eigenen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl aufstellen, sei aber bereit, jemanden wie Griss zu unterstützen: "Es wäre nicht schlecht, wenn man das Amt des Budnespräsidenten mit einem wirklich parteifreien Menschen besetzt, der nicht in den üblichen Kastln denkt sondern d'rüber steht. Irmgard Griss ist eine tolle Persönlichkeit, die bereits bewiesen hat, dass sie das kann."
SPÖ-Nationalratsabgeordneter Beppo Muchitsch unterstellte der FPÖ daraufhin prompt, nur Wahlkampfkosten in Hinblick auf eine Aufmunitionierung für die Nationalratswahlen 2018 sparen zu wollen. Die SPÖ solle jedenfalls einen eigenen Kandidaten bzw. eine eigene Kandidatin nominieren.