Die in Südkorea gegründete, sich auf die Bibel berufende religiöse Bewegung ist seit 1965 in Österreich aktiv und hat derzeit nach eigenen Angaben rund 700 Mitglieder. Ihre offiziellen Vertreter begrüßten am Dienstag die Entscheidung.

Bekannt ist die Moon-Bewegung vor allem durch ihre arrangierten Massenhochzeiten, bei denen tausende Paare gemeinsam gesegnet werden. Diese seien "ein Zeichen für internationale Versöhnung und kulturelle Vielfalt", betonte Peter Zöhrer von der Bewegung in Österreich dazu. Gelebte Familienwerte seien der Schlüssel zu gesellschaftlichem Wohlstand und Weltfrieden.

Das derzeitige Oberhaupt der weltweiten Moon-Bewegung ist Hak Ja Han Moon, die zweite Ehefrau des 2012 verstorbenen, aus Korea stammenden Gründers Sun Myung Moon. Über ihre religiösen Anliegen hinaus ist die Vereinigungskirche wegen ihrer politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten bekannt geworden. Gründer Moon baute ein Unternehmensimperium auf, das ihn zum Milliardär machte.

Kritik kam von der Initiative "Religion ist Privatsache". Sie bezeichnete die Anerkennung der "Sekte" als "neuen, bedenklichen Tiefpunkt der österreichischen Religionspolitik und -Gesetzgebung".

Der mit der Eintragung verbundene Erwerb der Rechtspersönlichkeit für die Vereinigungskirche ist eine Vorstufe zur vollen gesetzlichen Anerkennung als Kirche oder Religionsgesellschaft. Damit gibt es hierzulande nun acht eingetragene Bekenntnisgemeinschaften. Zu den Kriterien für eine religiöse Bekenntnisgemeinschaft zählen unter anderem eine Mindestmitgliederzahl von 300 Personen sowie Statuten mit einer Darstellung der Religionslehre.

Erneut abgelehnt hat das Kultusamt einen Antrag der "Kirche des fliegenden Spaghettimonsters" auf Rechtspersönlichkeit als religiöse Bekenntnisgemeinschaft. Nach den vom Bundesverwaltungsgerichtshof geforderten weiteren Erhebungen wurde nun erneut ein negativer Bescheid ausgestellt.

Ein weiteres Verfahren läuft zudem für die "Föderation der Aleviten-Gemeinden in Österreich". Hier hakt es u.a. an Unstimmigkeiten unter den verschiedenen Strömungen des Alevitentums und der Tatsache der bereits 2013 erfolgten staatlichen Anerkennung der "Islamisch Alevitischen Glaubensgemeinschaft in Österreich" (IAGÖ) als Religionsgesellschaft. "Dieser inneralevitische Konflikt ist aus meiner Sicht juristisch nicht zu lösen", sagte Kultusamt-Leiter Oliver Henhapel laut Kathpress dazu.