Der Kampf gegen den Steuerbetrug dürfte doch größere Kreise ziehen als bisher gedacht. So will die Finanz ganz gezielt gegen den privaten Pfusch vorgehen. Das schließt Handwerker, aber auch Privatpersonen, die etwa Zimmer im Internet auf speziellen Plattformen (Airbnb) oder Taxidienste – an der Steuer vorbei – anbieten, mit ein.

Mit Registrierkassen müssen sich neben Gastwirten und Kaffeehausbesitzern nach Informationen der Kleinen Zeitung auch Freiberufler sowie alle Ärzte anfreunden. „Ich habe noch nie bei einem Tierarzt eine Rechnung bekommen“, erklärt ein ranghohes Regierungsmitglied. Um Manipulationen zu verhindern, sollen die Registrierkassen mit einem Chip ausgestattet und direkt an das Finanzamt angeschlossen werden. Der Staat übernimmt einen Teil der Anschaffungskosten (200 Euro), diese können sofort steuerlich abgesetzt werden.

Ausgenommen von der Regelung ist die Berufsgruppe der „kalten Hände“, weil draußen im Freien arbeitend, wie Maronibrater, Eisverkäufer oder Bauernmärkte. Die Idee einer Beleg-Lotterie hat man bekanntlich fallen gelassen.
„Registrierkassen sind keine Schikane und keine Sekkiererei“, erklärt ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka, der keine Details nennen will, im Gespräch. „Je mehr Leute ihre Steuern zahlen, umso weniger zahlt der Einzelne.“

MICHAEL JUNGWIRTH