Hart ins Gericht mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) wie auch mit Beamtenminister Werner Kogler (Grüne) geht der steirische FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek wegen jüngster Meldungen, wonach die Eurofighter am letzten Wochenende mangels Fluglotsen am Boden bleiben mussten. Beide Minister hatten sich am Montag überrascht über die Entwicklung gezeigt.

Kunasek: „Es ist eine verrückte Welt“

„Das finde ich bemerkenswert“, so Kunasek, der unter Türkisblau an der Spitze des Verteidigungsministeriums stand. „Das widerspricht meinen Informationen, denn seit Jahren ist bekannt, dass die Fluglotsen mit Sonderverträgen auszustatten wären“, erklärte Kunasek am Montagabend bei einer Interviewveranstaltung mit C-3-Chef Thomas Pratner in Wien. „Es ist eine verrückte Welt. Wir haben genug Geld für Skyshield, aber nicht für die Fluglotsen.“

Grund für das Aussetzen der Luftraumüberwachung am Wochenende war ein schon lange virulenter Mangel an Fluglotsen. Einige würden wegen der besseren Bezahlung in den Zivilbereich wechseln. „Es gibt auch andere Bereiche in der Verwaltung, wo man mit Sonderverträgen arbeitet.“

An den beginnenden Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos ließ der FPÖ-Politiker ebenso kein gutes Haar. „Die Drei werden sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen“, so Kunasek, um einen Vergleich mit dem steirischen Backhendl zu bemühen:  „Die Dreierkoalition erinnert an einen Knochen ohne Fleisch. Mehr ist nicht dran.“  

Kunasek zu ÖVP oder SPÖ: „Ich habe keine Präferenzen“

Kunasek mokiert sich bei der Veranstaltung über das von ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler ausgerufene Duell: „Es ist eigenartig, denn eigentlich müsste ja ich ein Duell ausrufen.“ Sollte er am Sonntag auf Platz eins landen, werde er am Dienstag nach der Wahl die anderen Spitzenkandidaten zu Koalitionsgesprächen einladen: „Das wird der spannendste Tag in meinem politischen Leben. Ich werde sehen, wer bei der Türe hineinkommt.“

Mit wem er lieber koalieren würde, ÖVP oder SPÖ? „Ich habe keine Präferenzen.“ Mit der ÖVP sei leichter eine Einigung in der Migrationsfragen, mit der SPÖ beim Thema Leitspital. Die steirische SPÖ schließe einen Schulterschluss mit den Freiheitlichen nicht aus.