Der Bedarf an Integrationsdeutschkursen ist vor dem Hintergrund der nach wie vor steigenden Anerkennungen von Asyl und subsidiärem Schutz anhaltend hoch. Von Jänner bis inklusive Oktober 2024 wurden bisher bereits rund 58.000 Deutschkursplätze in ganz Österreich in Anspruch genommen, teilte der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) der APA mit. Das entspricht einem Anstieg um rund drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
61 Prozent der vom ÖIF, einem Fonds der Republik Österreich, geförderten Deutschkursplätze wurden in Wien, der Rest in den weiteren Bundesländern in Anspruch genommen. Gemäß Integrationsgesetz stellt der ÖIF Deutschkurse für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte und ukrainische Vertriebene zur Verfügung. Zudem werden subsidiär auch Deutschkurse für Asylwerber mit hoher Anerkennungswahrscheinlichkeit unterstützt. Im Vorjahr förderte der ÖIF 66.000 Kursplätze. Für heuer geht man dort davon aus, dass dieser Wert zum dritten Mal in Folge übertroffen wird.
Die meisten Kursteilnehmer kommen aus Syrien und der Ukraine
Die meisten Kursplätze wurden von Menschen aus Syrien (mehr als 27.500) und ukrainischen Vertriebenen (rund 19.150) in Anspruch genommen. Danach folgen Staatsangehörige aus Afghanistan mit rund 4.350, Somalia mit rund 1.740 und Iran mit rund 960 in Anspruch genommenen Kursplätzen. Der Anteil von Frauen unter den Kursteilnehmenden lag zwischen Jänner und Oktober bei rund 43 Prozent und nimmt aktuell - laut dem Fonds aufgrund des Familiennachzugs - im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu.
Nach Aufenthaltstitel entfielen 42 Prozent der Deutschkursplätze auf Asylberechtigte, 34 Prozent auf ukrainische Vertriebene und 21 Prozent auf subsidiär Schutzberechtigte. Rund 20 Prozent der Deutschkursplätze entfielen auf die Alphabetisierung, 55 Prozent auf die Niveaustufen A1 und A2 (einfache Sprachverwendung). 17 Prozent der Kursplätze wurden auf dem Niveau B1 (fortgeschrittene Sprachverwendung) in Anspruch genommen. Zusätzlich gibt es kostenlose Online-Sprachkurse.