Mit 16 verschiedenen Topfpflanzen werden die Grünen ins Parlament einziehen – und einer klaren Position gegenüber einem möglichen freiheitlichen Nationalratspräsidenten. Im Vorfeld der konstituierenden Sitzung des Nationalrats hat die Noch-Regierungspartei angekündigt, keinem Blauen ihre Stimmen für das zweithöchste Amt im Staat zu geben.

Schon 2019 hatten die Grünen, die Wahl Norbert Hofers zum Dritten Nationalratspräsidenten abzuwenden. Damals ließ sich Eva Blimlinger – erfolglos – als Gegenkandidatin aufstellen. Ähnliches dürfte diesmal nicht geplant sein, ihre Bedenken gegenüber dem FPÖ-Kandidaten Walter Rosenkranz werden die Grünen dennoch zum Ausdruck bringen: Vor der Wahl des Nationalratspräsidiums stehen jedem Parlamentsklub 23 Minuten Redezeit zur Verfügung. Diese Zeit könnten auch die Kandidaten für das Werben um Stimmen nutzen.

Haubner und Bures planen kein Statement

Peter Haubner (ÖVP) und Doris Bures (SPÖ) planen allerdings kein Statement, die FPÖ lässt offen, ob sich Rosenkranz zu Wort melden wird. Die Abstimmung über den Ersten, Zweiten und Dritten Nationalratspräsidenten wird schließlich geheim erfolgen. Weiters werden Schriftführer und Ordner gewählt, im Anschluss formieren sich einige zentrale Ausschüsse des Nationalrats.

Angelobung der Abgeordneten

Starten wird die Sitzung um 12.30 Uhr mit der Angelobung der 183 Abgeordneten, mehr als ein Drittel - 73 Personen - war in der vergangenen Legislaturperiode noch nicht im Nationalrat vertreten. Dabei werden die Mandatare den Plenarsaal in ein Blütenmeer verwandeln: Die SPÖ wird rote Nelken tragen, ein traditionelles Symbol sozialistischer und sozialdemokratischer Parteien.

Die ÖVP wird sich mit weißen Rosen schmücken, die für Demokratie, Freiheit und Zusammenarbeit stehen sollen. 2019 hatte die Volkspartei auf türkise Anstecker gesetzt – in der Pflanzenwelt ist die Parteifarbe schließlich kaum vertreten. Die FPÖ hat in der Vergangenheit bereits blaue Kornblumen, Edelweiß und zuletzt rot-weiß-rote Schleifen getragen. Was es diesmal wird, wollte der Parlamentsklub im Vorfeld nicht verraten.