Es ist stets gut, wenn der Choreograf einen Plan hat. Von daher kann Alexander Van der Bellen am Montag niemand einen Vorwurf machen: Um 13.30 Uhr empfängt er Herbert Kickl (FPÖ), Karl Nehammer (ÖVP) und Andreas Babler (SPÖ) im 90-Minutentakt, um auszuloten, wie eine künftige Koalition aussehen könnte.
Ob sie sich begegnen werden? Möglich, aber eher ausgeschlossen. Zudem ist nicht davon auszugehen, dass einer der drei etwas Überraschendes mitteilt. Schließlich haben sich bis jetzt alle an ihr eigenes Drehbuch gehalten. Das gilt nur nicht für alle Mitspieler, was der Suche nach einer neuen Regierung eine ungewisse Dynamik verleiht.
Die will Van der Bellen hintanhalten, soll Kickl als Kanzler verhindert werden. Dabei ist Nehammer sein wichtigster Verbündeter. Naheliegend wäre, den VP-Chef mit der Regierungsbildung zu beauftragen – und zwar eher früher als später.