Der langjährige Pressesprecher von Sebastian Kurz, Johannes Frischmann, ist unter die Autoren gegangen. Anfang November erscheint ein Buch unter dem Titel „Macht und Ohnmacht im Kanzleramt“, in dem der 44-jährige Tiroler einen Blick hinter die Kulissen des Kanzleramts gewährt und den Aufstieg und Fall des einstigen türkisen Hoffnungsträgers rekapituliert. Es sei „ein sehr persönlicher Streifzug“, meint Frischmann, „keine Abrechnung.“
Noch keine Einvernahme
Frischmann geriet im Herbst 2021 gemeinsam mit seinem ehemaligen Chef und anderen Mitarbeitern ins Visier der Justiz, als sich Hinweise verdichteten, dass 2016 und 2017 vom Finanzministerium Kurz-Umfragen zweckwidrig mitfinanziert worden sind, Frischmann war damals Pressesprecher im Finanzministerium. Im Oktober kam es dann auch zu Hausdurchsuchungen bei ihm an seinem Wiener Wohnsitz sowie in seinem Elternhaus im Ötztal in Tirol. Frischmann ist auch nach dreijährigen Ermittlungen noch kein einziges Mal von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft einvernommen worden.
Nun selbstständiger Berater
Frischmann arbeitete bis vor wenigen Monaten im ÖVP-Klub. In der Zwischenzeit hat er sich selbstständig gemacht und ebenso im Büro von Kurz Unterschlupf gefunden.
Frischmann erlebt, wie es in einer Aussendung des Verlags heißt, den Aufstieg von Sebastian Kurz hautnah mit, ist Zeuge, als das Ibiza-Video die ÖVP-FPÖ-Koalition zerstört, und ist dabei, als Kurz nach der Neuwahl das Comeback gelingt und Corona das Land in Atem hält. „Sein Buch ist ein fesselnder und sehr persönlicher Streifzug durch die jüngere Geschichte der österreichischen Innenpolitik. Die ungeschönte Auseinandersetzung mit einer außergewöhnlichen Zeit – fernab jeder Message Control.“