Am Ende waren es nur fünf Jahre, in denen Matthias Strolz die Politik mit seinem Flügelschlag aufwirbeln sollte. Er war sogar kürzer Abgeordneter im Nationalrat als Pamela Rendi-Wagner, die übrigens auch erst nach dem Rücktritt des Neos-Mitgründers zur SPÖ-Chefin befördert wurde. So lange liegt der Abschied von Strolz bereits zurück.

Doch als ausgemachter Homo Politicus spukte der liberale Reformgeist auch in seiner Abwesenheit durch die heimische Politsphäre. Er war also nie wirklich weg. Zum einen hat sich sein „viertes Kind“, wie er es nennt, die Neos, als Partei etabliert. 2012 gegründet und im Jahr darauf erstmals ins Parlament eingezogen, sind die Pinken zum Faktor in der Innenpolitik geworden. Vielleicht bald erstmals als Regierungspartei.

Zum anderen trat der 51-jährige Vorarlberger unregelmäßig, aber nicht selten, in der Öffentlichkeit auf – als Buchautor, Redner und politischer Kommentator. Manchmal erschien er auch regelrecht, wie im Jänner 2023, als er sich nach monatelanger Absenz und nach einem „kreativen Ausbruch“ per Video aus Goa meldete und eine Musikkarriere ankündigte. Die kam auch, wenn auch nur kurz, aber Strolz war eben wieder da.

Und immer wenn er auftauchte, wurde über eine Rückkehr in die Politik spekuliert. Beruflich war Strolz, wie vor der Neos-Gründung, als Organisationsentwickler unterwegs. Unter anderem. Doch Strolz liebäugelte auch mit einem Comeback, zumindest manchmal, dann wieder nicht, es war ein Hin und Her und wohl nicht immer leicht für seine Partei. Erst vor wenigen Tagen annoncierte er sich als Bildungsminister, seinem Leibthema, dem folgte am Dienstag der Abschied für immer. Vorerst jedenfalls. Der Neos-Gründer ist nun kein Parteimitglied mehr. Strolz wird der Politik aber gewiss erhalten bleiben, er kann nicht anders. Die Frage ist nur, zum wiederholten Mal: Wie?