Im TV-Duell auf ORF mit ÖVP-Obmann Karl Nehammer hat FPÖ-Chef Herbert Kickl am Montagabend das Problem der rasanten Bodenversiegelung in einen Zusammenhang mit dem Ausbau der Windkraft gebracht. Dafür brauche es „Tonnen von Stahlbeton“ für die Fundamente sowie den Bau neuer Forststraßen, die eben erheblich zur Bodenversiegelung beitragen würden.
Stimmt das?
Tatsächlich ist ein gewisses Ausmaß an Bodenversiegelung bei der Errichtung von Windkraftanlagen unvermeidbar. Laut der IG-Windkraft liegt die anteilige Fläche in einem Windpark für ein durchschnittliches Windrad (3,5 MW Leistung) bei 190.000 Quadratmeter. 99 Prozent dieser Fläche bleiben für die Land- und Forstwirtschaft uneingeschränkt nutzbar. Jene Fläche, die für Wege, Fundament und Kranstellfläche benötigt wird, beträgt 2.300 Quadratmeter, was 1,2 Prozent der Windparkfläche entspricht. Davon wiederum entfallen auf die Fundamentfläche, die tatsächlich für die Lebensdauer des Windrades versiegelt wird, 400 m², was 0,3 Prozent der Windparkfläche entspricht. Diese Zahlen decken sich mit Ergebnissen aus Deutschland. Ende 2023 waren in Österreich 1426 Windräder, für 2024 wird eine Verdoppelung dieser Zahl angestrebt.
Fazit: Angesichts einer in Österreich täglich verbauten Fläche von 12,9 Hektar, wovon rund 40 Prozent versiegelt werden, fällt der Bau von Windrädern praktisch nicht ins Gewicht.