170 österreichische Blauhelmsoldaten sind im Rahmen der UNIFIL-Mission derzeit an der israelisch-libanesischen Grenze stationiert. Konkret halten sich die Österreicher im Camp in Naquora, das unmittelbar am Meerr liegt, auf, vorwiegend in den Schutzräumen. Die Österreicher sind in erster Linie für den Transport und die Logistik der 10.000 Mann starken UN-Truppe, die sich aus Soldaten aus mehr als 40 Ländern zusammensetzt, verantwortlich: In den letzten Jahren waren die Österreicher vor allem für Transporte zwischen Naquora und Beirut sowie den einzelnen Stützpunkten im Südlibanon unterwegs.

Seit dem 7. Oktober 2023 ist der Bewegungsspielraum für die Blauhelme deutlich eingeschränkt, seit damals hat die Hisbollah mehr als 8000 Raketen auf Nordisrael abgefeuert. Mit der jüngsten Eskalation hat sich die Lage entlang der Grenze deutlich verschärft.

Bei Alarm in den Schutzräumen

Derzeit bestehen keine Pläne, die heimischen Soldaten aus dem Kriegsgebiet zu evakuieren. Gegenüber der Kleinen Zeitung versicherte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, dass man im Dauerkontakt mit der Truppe stehe. „Die Lage bei unserer Truppe in UNIFIL ist unverändert. Wir schauen natürlich mit besorgten Augen in die libanesische Republik. Wir wissen aber, dass es der Truppe gut geht.“ In einer derartigen Situation sei es wichtig, dass die Blauhelmsoldaten in ihren Stützpunkten bleiben. Bei Shelteralarm werden, so die Ministerin, die vorgesehenen Schutzräume bezogen. „Die Force ist darauf eingestellt, und angesichts der immer wieder aufkeimenden Unruhen im Libanon, ist es für unsere Truppe tatsächlich nichts Neues.“

Evakuierung nur im Einvernehmen mit der UNO

Auf die Frage eines möglichen Abzugs angesprochen, schließt Tanner - aus heutiger Sicht - einen österreichischen Alleingang aus. „Sollte es vor Ort zu gefährlich werden, obliegt dies der Beurteilung und Verantwortung der UNIFIL bzw. der Vereinten Nationen.“ Gemäß den UN-Regularien gebe es entsprechende Eventualfallpläne sowie Evakuierungsrouten, die auch regelmäßig geübt werden. „Wenn es zu einer umfassenden Eskalation kommen sollte, werden die Vereinten Nationen im Rahmen ihrer Verantwortung von über 11.000 Soldaten sicherlich schnell reagieren.“ Um dem hinzuzufügen: „Wir werden die Lage nichtsdestotrotz im Auge behalten und den Schutz unserer Soldaten in den Vordergrund stellen.“