Eigentlich hätte alles ganz anders kommen sollen. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) wurde nach langem Hin und Her zwischen den türkis-grünen Koalitionspartnern zum EU-Kommissar für Brüssel auserkoren. Und trotz scharfer Kritik am wenig ausgeglichenen Budget des Ministers wurde im Bundeskanzleramt auf einen der prestigeträchtigen Finanzposten gespitzt. Doch die Erkenntnis, dass die angegebenen Präferenzen am Ende oft wenig Berücksichtigung finden, kam, als EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die finale Ressortzuteilung verkündete. Der Umstand, dass Österreich und damit Brunner nun ausgerechnet der Migrationsbereich zufällt, dürfte im Kanzleramt – trotz gegenteiliger Bekundungen – für wenig Begeisterung gesorgt haben.