SPÖ-Chef Andreas Babler sorgte bei der ersten Elefantenrunde aller Parlamentsparteien, die von den Bundesländerzeitungen und der „Presse“ am Dienstag in Salzburg veranstaltet wurde, für überraschte Blicke im Saal. Die beiden Moderatoren baten die anwesende Kandidatin und die Kandidaten, ein paar nette Worte für ihre jeweiligen Mitstreiter zu finden. Als Babler zum Schluss an der Reihe war, mit der Aufgabe, etwas Freundliches über FPÖ-Chef Herbert Kickl zu sagen, erklärte dieser: „Ich halte Sie für unser Land für brandgefährlich, und das sage ich Ihnen als Familienvater und Demokrat so ins Gesicht.“ Und dann direkt an Kickl: „Ich werde all meine politische Energie dafür verwenden, dass Sie keine Verantwortung in diesem Land übertragen bekommen und unsere Demokratie gefährden.“ Seine Vorgängergenerationen, so Babler, hätten dieses Land und diese Demokratie zweimal aufgebaut „und das lassen wir uns nicht zamschießen“.
Babler: „Klar Flagge zeigen“
Ein Satz, der bei vielen für Jubel in den Sozialen Medien gesorgt hatte, von anderen wiederum als unnötige Feindseligkeit in politisch aufgeladenen Zeiten kritisiert wurde. Im Wahlpodcast „Scharf nachgefragt“ der Kleinen Zeitung, der morgen Freitag erscheint, bestreitet Babler, dass die Kritik Kalkül war. „Politik ist ja kein Spiel, und gerade bei einer so grundsätzlichen Frage wie bei Herbert Kickl und der gesamten FPÖ“ müsse man klarmachen, „dass das eine gefährliche Entwicklung für unser Land nimmt.“ Angriffe auf Journalismus, Justiz oder bestimmte Personengruppen seitens der Freiheitlichen würden das aufzeigen. „Da gibt es klare Ansagen und das erwarten sich die Leute und deshalb ist das Feedback auch so positiv.“ Er sei in die Politik gegangen, „um auch manchmal klare Ansagen zu machen“.
Kann man also menschlich gar nicht mehr miteinander? „Na überhaupt nicht, da geht's ja nicht um eine menschliche Frage, da geht's um die Republik. Und ich habe ein sehr starkes Bewusstsein, dass ich als Patriot auch wahnsinnig stolz bin auf Österreich.“ Hier müsse man „klar Flagge zeigen und wenn das andere vermissen, ist das, glaube ich, auch ein Grund, warum man sich manchmal nicht auskennt“. Man müsse zusammenarbeiten und ein Gesprächsklima haben, aber bei so grundsätzlichen Fragen müsse man sich positionieren.