Paukenschlag in Linz: Der Bürgermeister der oberösterreichischen Landeshauptstadt Klaus Luger tritt als Stadtoberhaupt zurück. In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz hat der SPÖ-Politiker in den Mittagsstunden den Abgang angekündigt. Er werde am 2. September sein Amt übergeben.
Spitze gegen SPÖ-Chef Babler
Luger wird zum Vorwurf gemacht, dem einstigen Chef des Brucknerhauses vorab die Fragen seines Hearings zugeschickt zu haben. „Es ist ein Fehler, für den ich mich entschuldige.“, so Luger. Der SPÖ-Politiker erinnerte noch daran, dass sich am Mittwoch der SPÖ-Klub noch zu 100 Prozent hinter ihn gestellt habe. „Im Laufe des gestrigen Tages habe ich gemerkt, dass die große Unterstützung zu bröckeln beginnt.“ Er habe am Vormittag mit dem oberösterreichischen SPÖ-Chef den Schritt besprochen, die Rücktrittsaufforderungen von SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Babler hätten, so Luger, nichts dazu beigetragen.
Dem Druck nachgegeben
Luger trat am Donnerstag als Linzer Stadtparteiobmann bereits zurück. Ihm wird der schwerwiegende Vorwurf gemacht, dass er dem ehemaligen künstlerischen Leiter des Brucknerhauses, Dietmar Kerschbaum, im Vorfeld eines Hearings die entsprechenden Fragen zugeschickt hat.
Linz stehen damit Neuwahlen ins Haus. Anders als in Wien oder Graz werden Bürgermeister und Gemeinderat in der oberösterreichischen Landeshauptstadt getrennt gewählt. Regulär hätten die Bürgerinnen und Bürger erst im Herbst 2025 zur Wahlurne schreiten müssen, Luger wäre da nicht mehr angetreten.