Es war der größte Aufreger im Europawahlkampf: der Fall Lena Schilling. Die Spitzenkandidatin hatte mehrere Gerüchte über verschiedene Personen in die Welt gesetzt. Die Partei habe ihr im Wahlkampf die Mauer gemacht, räumt Werner Kogler rückblickend einige Fehler ein.
Kogler entschuldigt sich für Wortwahl
„Ich muss jetzt eine Geschichte ansprechen, die mir unangenehm ist, weil ich Teil der Geschichte bin - und das sollte ich als Journalist nicht sein“, begann ORF-Moderator Martin Thür seine Frage an Werner Kogler, ob die Grünen in der Causa Schilling alles richtig gemacht hätten. Die Klimaschützerin hatte fälschlicherweise behauptet, eine Affäre mit Thür zu haben. Schilling hatte sich daraufhin notariell entschuldigt.
Werner Kogler (Grüne) im Sommergespräch zum Umgang mit der Affäre „Schilling“:
Auch Werner Kogler räumte rückblickend ein, dass die Rhetorik der Grünen bei den Vorwürfen des Standard gegen Schilling nicht immer gut gewesen sei. „In manchen Punkten haben Lena Schilling und ich Fehler gemacht“, so Kogler. Der Grünen-Chef erneuerte damit seine Entschuldigung für seine Wortwahl. In einer ersten Reaktion nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte Kogler von „anonymem Murren und Gefurze“ gesprochen.
Die Entscheidung, Schilling ins EU-Parlament zu entsenden, bereue er aber nicht. Unter seiner Parteiführung seit 2018 hätten die Grünen auch Klimaaktivisten in die aktive Politikgestaltung eingebunden. Kogler vertraut Schilling jedenfalls.