Die FPÖ sieht durch die laufenden Olympischen Spiele den Frauensport und die Gesellschaft generell gefährdet. Konkret übte FPÖ-Klubvize Dagmar Belakowitsch bei einer Pressekonferenz am Mittwoch heftige Kritik an der Zulassung der Boxerin Imane Khelif, um die eine Geschlechterdebatte entbrannt ist.

Die blaue Abgeordnete ortete „unfaire Kämpfe“, es passierten hier Dinge, die dazu führten, dass die grandiosen Leistungen der Athleten verloren gingen. So passiere es, dass sie „gegen einen biologischen Mann kämpfen müssen, der sich als Frau fühlt“, behauptete Belakowitsch, „das macht den Frauensport kaputt.“ Diese Entwicklung werde den Frauensport zerstören. Kritik daran werde aber nicht zugelassen, findet sie. „Die Weltöffentlichkeit wird Zeuge, wie in Wirklichkeit ein Mann eine Frau verprügelt – und alle applaudieren.“ Und da stelle man sich dann die Frage, „was ist in unserer Gesellschaft eigentlich los?“

IOC: „Als Frau geboren“

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte stets betont, dass Khelif zurecht zugelassen wurde: „Sie wurde als Frau geboren, lebt als Frau, boxt als Frau und ist nach ihrem Pass eine Frau.“ Belakowitsch wiederum würde „den Chromosomensatz testen“, um sicherzugehen, wie sie auf Nachfrage meinte.

„Der nächste Wettbewerb, der kaputt wird“

Die Abgeordnete spannte bei der Pressekonferenz einen weiten Bogen, beginnend bei den Philosophen der Frankfurter Schule, die schon die „Zerstörung der Familie propagiert“ hätten, und sprach von einer Entwicklung „hin in eine marxistische Gesellschaftsordnung, in ein Zerstören der Gesellschaft“. So werde politisch ja auch gerade debattiert, „Kinder sofort nach der Geburt“ in eine Betreuungseinrichtung zu geben, und dass alle Kinder in der Schule ein gratis Mittagessen bekommen sollen. Belakowitsch fühlt sich deshalb an die DDR erinnert und warnte davor, Eltern als „billige Arbeitskräfte“ zu verwenden und Kinder „zu indoktrinieren“. Außerdem sorgte sie sich wegen „Pubertätsblockern“ und Geschlechtsumwandlungen, „wir müssen diesen gesellschaftlichen Irrsinn, dieses Zerstören unserer Kinder stoppen“.

Nach dem Eurovision-Songcontest seien die Olympischen Spiele „der nächste Wettbewerb, der kaputt wird“, befürchtet Belakowitsch. Dabei wäre es ihrer Ansicht nach recht einfach: Wenn man eine Brille trage, könne man nicht Pilot werden, und wenn man eine „Transperson“ sei, könne man eben nur beim „ursprünglichen Geschlecht“ antreten. Es könnte auch eigene „Transbewerbe“ geben, da hätte sie nichts dagegen, schlug Belakowitsch vor.

Testosteronwerte

Für die Pressekonferenz zur Seite geholt hat man sich auch die ehemalige Profiboxerin Eva Voraberger. Auch sie kritisierte, dass bei den Frauen nun jemand mitboxen dürfe, „die männliche Vorteile hat“, verwies sie auf angeblich höhere Testosteronwerte. Die Boxerin könne ja Medikamente nehmen, um das Testosteron zu senken, „dann kann sie auch antreten“, befand Voraberger. Denn beim Boxen könne einen jeder Schlag verletzen. Sie finde es „schade, dass viele sich nicht trauen, etwas zu sagen“, weil man sonst Hassnachrichten und sogar Morddrohungen bekäme.