ÖVP-Chef Karl Nehammer greift bei der Erstellung der Bundesliste für die Nationalratswahlen auf keine Quereinsteiger zurück. Das war bei seinem Vorgänger völlig anders, setzte Sebastian Kurz doch fast nur auf Persönlichkeiten, die nicht aus der Politik kamen. Nehammer kämpft dagegen mit dem Problem, dass ob des zu erwartenden Einbruchs bei der Nationalratswahl am 29. September wählbare Listenplätze Mangelware sind – und deshalb „Bundesnotwendigkeit“ auf den vordersten Plätzen gereiht werden müssen.
Die von dem Reißverschlusssystem geprägte Bundesliste wird vom Parteichef angeführt, gefolgt von Staatssekretärin Claudia Plakolm, die als Zukunftshoffnung weiter aufgebaut wird, Finanzminister Magnus Brunner, der als EU-Kommissar nach Brüssel wechseln dürfte, Verfassungsministerin Karoline Edtstadler sowie dem neuen Generalsekretär der Wirtschaftskammer, Wolfgang Hattmannsdorfer. Auf Platz sechs steht Familienminister Susanne Raab. Viele der Genannten sind auch auf Landeslisten abgesichert. Nicht abgesichert sind Raab und auch ÖVP-Frauenchefin Juliane Bogner-Strauß auf Platz acht.
Von den Kurz-Quereinsteigern finden sich nur Rudolf Taschner (Platz 17) und die ehemalige Spitzensportlerin Kira Grünberg (Platz 20) auf der Liste, allerdings an aussichtsloser Stelle. Opernball-Lady Maria Grossbauer will aus der Politik aussteigen, der Psychoanalytiker und Publizist Martin Engelberg kandidiert in Wien. Der streitbare Tiroler Touristiker und Seilbahnen-Chef Franz Hörl ist ebenfalls weit hinten (Platz 20) gereiht. Mediensprecher Kurt Egger führt die Landesliste in der Steiermark an.