Mit dem Projekt „Gesund aus der Krise“ zur Förderung der mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist bisher mehr als 22.000 jungen Menschen geholfen worden. Eine Evaluierung der Phase der ersten 10.000 Betreuten zeigt laut Gesundheitsministerium große Erfolge. 8.300 schlossen die Behandlung ab. 95 Prozent erzielten Fortschritte, 55 Prozent gute bis sehr gute Fortschritte. Projektleiterin Beate Wimmer-Puchinger forderte daher nun die Übernahme in den Regelbetrieb.
11.775 Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 21 Jahren erhielten in der ersten Phase des Projekts Zusagen von Behandlungen. Rund 10.000 traten diese auch an. Bei neun Prozent der Betreuten löste sich der Bedarf innerhalb weniger Einheiten auf. Im Durchschnitt nahmen die jungen Menschen zwölf Behandlungseinheiten in Anspruch. Bis zur ersten Behandlung vergingen durchschnittlich elf Tage. 16 Prozent stellten einen Antrag, mehr als die zunächst 15 Behandlungen zu finanzieren. Das wurde praktisch immer bewilligt.
Unterstützung wegen Depressionen, Angststörungen und Mobbing
89 Prozent benötigten Unterstützung wegen psychischer Belastungen, die in den vergangenen Wochen bis Monaten aufgetreten waren. Lediglich 16 Prozent hatten bereits vor Behandlungsbeginn eine Diagnose, drei Prozent eine chronische Erkrankung. Das Spektrum reichte von Depressionen über Angststörungen und Verhaltensauffälligkeiten bis zu Schwierigkeiten in der Schule (z.B. Mobbing). Bei jungen Menschen mit bereits schwereren oder gar chronifizierten psychischen Krankheiten ist eine langfristige Begleitung erforderlich, wurde betont. Aufgrund fehlender Alternativen wurden die Betroffenen oft trotzdem bei „Gesund aus der Krise“ aufgenommen.
„Der Bericht zeigt deutlich, dass wir vielen jungen Menschen sehr gut helfen können, wenn die Behandlung leicht zugänglich ist“, erläuterte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Mittwoch in einer Aussendung. Die Corona-Pandemie und die darauffolgenden Krisen haben die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stark belastet, erinnerte das Ministerium. Laut einer Studie zur Gesundheit österreichischer Schülerinnen und Schüler zeigten 22 Prozent der Mädchen und zehn Prozent der Burschen im Jahr 2022 Anzeichen einer Depression.
Berufsverband will Projekt weiterführen
„Der große Erfolg von “Gesund aus der Krise' liegt in der Struktur, die wir aufgebaut haben: Niederschwellig, ortsnah, kostenfrei und qualitativ hochwertig„, betonte Projektleiterin Wimmer-Puchinger, Präsidentin des Berufsverbands Österreichischer Psychologen (BÖP). “Umso wichtiger ist es jetzt, das Projekt weiter auszubauen und in den Regelbetrieb aufzunehmen.“ Auch Rauch will “Gesund aus der Krise„ dauerhaft weitergeführt sehen.