Es ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den beiden vergangenen Jahren: 2471 Asylanträge sind in Österreich im Mai gestellt worden, 11.644 waren es seit Jänner. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Minus von mehr als einem Drittel, im Jahr 2022, in dem insgesamt mehr als 100.000 Menschen um Schutz ansuchten, waren alleine in den ersten fünf Monaten sogar mehr als 22.000 Anträge gestellt worden. Aktuell kommen die meisten Antragstellerinnen und -steller aus Syrien, das Geschlechterverhältnis ist nahezu ausgewogen.

Zurückgegangen ist auch die Zahl der Aufgriffe von irregulären Migrantinnen und Migranten im Burgenland – in den vergangenen Jahren kamen über das östlichste Bundesland besonders viel Asylsuchende nach Österreich. 290 Personen wurden von Jänner bis Ende Juni aufgegriffen, heißt es in einer Aussendung des Innenministeriums, 2022 waren es noch mehr als 22.600 gewesen. „Die organisierte Schlepperkriminalität meidet Österreich“, zeigt sich das Ministerium über die Entwicklung erfreut. Die Zahlen seien laut Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) „das Ergebnis der konsequenten Bekämpfung der Schleppermafia“, man wolle diesen Weg „vehement fortsetzen“.

11.705 Menschen bekamen einen Schutzstatus

Indes wurde in 11.705 Fällen Asyl beziehungsweise subsidiärer Schutz gewährt. 16.608 Verfahren wurden vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl negativ beschieden, beziehungsweise eingestellt – in 1389 Fällen, weil der Antragsteller während des Verfahrens Österreich wieder verlassen hatte. Auf einen Asylwerber kann dabei mehr als eine Entscheidung entfallen: Etwa wenn zuerst ein Asylantrag abgelehnt wird, später aber subsidiärer Schutz gewährt wird. Gute Chancen auf einen Schutzstatus haben dabei nach wie vor Menschen aus Syrien und Afghanistan.

Das BFA verzeichnet für die ersten fünf Monate des Jahres 5476 Abschiebungen. Davon reisten 46 Prozent selbstständig aus, die übrigen wurden zwangsweise außer Landes gebracht.

EU verzeichnet Plus an Asylanträgen

Während in Österreich die Asylantragszahlen zurückgehen, verzeichnet die EU insgesamt ein Plus an Schutzsuchenden. Unter anderem Italien hat mit einer großen Zahl von Ankünften zu kämpfen. Rund 86.000 Asylanträge wurden von der Asylagentur der Europäischen Union zwischen Jänner und April in den 27 Mitgliedstaaten sowie der Schweiz und Norwegen verzeichnet, 14 Prozent mehr als im selben Zeitraum 2023. Nicht mitgezählt werden hier die rund 4,35 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, denen ein spezieller, temporärer Schmutzstatus zugesprochen wurde.