Zwischen Wahlterminen und Büchern über oder aus der Hand von Politikern besteht eine deutlich positive Korrelation. Dem folgt nun auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Am 11. Juli erscheint im Verlag ecoWing seine politische Autobiografie unter dem Titel „Hausverstand. Mein Leben, meine Politik“. Dies sei aber keine Abrechnung mit der Bundes-SPÖ und auch kein neuer Anlauf zum Parteivorsitz, sagt er vorsorglich. SPÖ-Chef Andreas Babler wird es zur Kenntnis nehmen. Schließlich genügen dafür auch Pressekonferenzen und Interviews.

Zurück in die Bundespolitik wolle er „ganz sicher nicht“, schreibt Doskozil gleich in der Einleitung. Dieses Kapitel sei „eindeutig abgeschlossen“, ohne Wehmut und ohne Ärger. Er freue sich auf die nächsten Jahre im Burgenland. Politische Kapitel im Buch drehen sich um den Kampf für eine andere Migrationspolitik und gegen Korruption. So geht es um die Klage rund um die Eurofighter-Beschaffung, damals noch als Verteidigungsminister (2016 bis 2017). Und um Doskozils Anzeige gegen den Immobilieninvestor Michael Tojner im Zusammenhang mit dessen Deals mit Gemeinnützigen Wohnbauträgern. Zur Asylpolitik beschreibt Doskozil deutlich die Versäumnisse in der Integration und seziert die Mühen der Politik, tragfähige Lösungen zu finden.

Die Idee zum Buch sei vor zwei Jahren vom Verlag gekommen, sagt Doskozil, der auch über Privates, etwa über seine wiederholten Kehlkopf-Operationen, schreibt. Durch die SP-internen Turbulenzen 2023 habe man das Vorhaben vorübergehend auf Eis gelegt, nun sei der passende Zeitpunkt. 2025 steht die Landtagswahl an. Das gesamte Autorenhonorar spendet Doskozil zur Unterstützung des therapeutischen Angebots an pro mente Burgenland.