In Wahlkampfzeiten haben auch kleine – mitunter sogar größere – Gemeinheiten unter Konkurrenten Hochkonjunktur. Zu den Klassikern zählt dabei, dem politischen Gegner zuzuordnende Domainnamen, also eindeutige Bezeichnungen von Internetseiten, abspenstig zu machen.

Die SPÖ hat sich nun die Rechte an Internet-Seiten gesichert, die normal der FPÖ zugeordnet würden. Unter fpö.eu oder vilimsky.eu sind daher nicht wie zu erwarten freiheitliche Inhalte zu finden. Tatsächlich lacht den Nutzern das große Konterfei von Andreas Schieder entgegen, der bekanntlich Spitzenkanddiat der SPÖ für die EU-Wahl am 9. Juni ist. Dessen Botschaft: „Europas Zukunft ist gerecht.“

Die Freiheitlichen reagierten verstimmt. Spitzenkandidat Harald Vilimsky meinte auf „X“, früher Twitter, zu der Aktion, von der oe24 zuerst berichtete, wörtlich: „Was für ein bedauernswerter Haufen die Sozen mittlerweile sind .... Seid Ihr wirklich derart in Panik, so was mieses machen zu müssen?“

Trost für die FPÖ: Auf ihren traditionellen Seiten wie fpoe.eu gibt es das bekannte blaue EU-Programm mit Themen wie „Weg mit dem EU-Speck“ und „Abflug nach Ruanda“.

Domains, also Internetadressen, können gegen einen Geldbetrag registriert werden. Eigentlich gehört es längst zum Pflichtenheft für jede Partei, sich sämtliche in Frage kommenden Domainnamen zu reservieren. Die FPÖ hat da einige offensichtlich übersehen.

Von der SPÖ gab es fürs Erste nur Hohn: „Wir sichern Frieden und Demokratie. Andere nicht einmal http://vilimsky.eu“, heißt es auf „X“.