Die Grünen sind am Wochenende in die mediale Gegenoffensive gegangen, um den teils schweren Vorwürfen gegen ihre EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling zu begegnen. Die ehemalige Klimaaktivistin hat der „Kronen Zeitung“ am Sonntag – gemeinsam mit ihrer Mutter zum Muttertag – ein Interview gegeben, in dem sie feststellte: „Ich bleibe grüne Spitzenkandidatin.“ Auf die Frage, ob sie glaube, dass noch weitere Enthüllungen oder Vorwürfe folgen werden, antwortete Schilling: „Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wenn was kommt, werden wir auch damit umgehen, dann werden wir es einordnen und versuchen, es nüchtern als das zu betrachten, was es dann ist.“

Inhaltlich äußerte sich die 23-jährige Quereinsteigerin zum wohl schwersten Vorwurf einer sexuellen Belästigung durch einen TV-Journalisten erneut ausweichend und vage: „Das stimmt so nicht. Es sind Behauptungen. Und ja, da haben viele Leute miteinander geredet und Dinge verbreitet, die nicht notwendig gewesen wären.“

Grünen-Parteichef Vizekanzler Werner Kogler stellte sich im „Kurier“ hinter seine Spitzenkandidatin und blieb dabei: Die Causa sei ein Ärgernis, „weil es vor allem um Gerüchte und Gerede geht – aber ohne erkennbare politische Tangente“. Er forderte, dass diejenigen, die Vorwürfe erheben, „diese offen auf den Tisch legen. Mehr ist zu anonymen Behauptungen nicht zu sagen.“ Schilling sei die „richtige Kandidatin für diese Wahl“.