Er ist Kolumnist bei „oe24.at“, setzt sich für Tiere ein und ist Stiftungsgründer – und trägt aktuell einen der meistgenannten Namen in der Affäre rund um EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling. Gemeinsam mit seiner Frau Veronika, einer Buchautorin und ehemaligen Gewerkschaftsmitarbeiterin, ist das Paar politisch höchst aktiv. Aufgrund von Gewaltvorwürfen Schillings, die ehemals eine enge Freundin und Mitstreiterin war, forderten die beiden von der grünen EU-Spitzenkandidatin eine Unterlassungserklärung. Und schon Anfang April begann Bohrn Mena, Gerüchte über einen möglichen Rücktritt zu streuen.
Dabei wollte Sebastian Bohrn Mena, geboren 1985 und Kind chilenischer Flüchtlinge, eigentlich Buchhändler werden. Während seiner Lehre dockte er bei einer Gewerkschaft an und holte Matura sowie Studium nach, es folgte eine Anstellung als Universitätsassistent an einer Privatuniversität. Nächste Station war die SPÖ. Bohrn Mena wurde Chef einer Volkshochschule und führte erfolglos einen Vorzugsstimmenwahlkampf um ein Landtagsmandat in Wien. Bei dieser Station zettelte er gleich den ersten Streit an, indem er einen offenen Brief an die Parteispitzen, adressiert an die „lieben Urgesteine“, verfasste.
Zwei Jahre später kämpfte er um ein Nationalratsmandat auf der Liste Pilz. Erneut waren seine Bemühungen vergeblich, Trostpflaster war ein gut bezahlter Posten als Klubangestellter und Sprecher für Kinder- und Tierrechte. Lange dauerte die Zusammenarbeit nicht: Wieder kam es zum Zerwürfnis, Bohrn Menas Entlassung wurde vor Gericht ausgefochten.
Unstimmigkeiten
Mittlerweile ist Bohrn Mena Geschäftsführer von „Common Affairs“, einem ökologischen Beratungsunternehmen. In dieser Rolle legte er sich aber nicht mit den großen Konzernen an, sondern mit den NGOs, denen er vorwarf, „zu weiß“ zu sein. Der „Presse“ sagte er damals, dass diese ihn als Konkurrenz wahrnehmen. Diese wollten sich damals nicht öffentlich dazu äußern, wird Bohrn Mena doch nachgesagt, gerne vor Gericht zu gehen.
Beide Bohrn Menas stehen gerne in der Öffentlichkeit. Insofern können sie sich über die aktuellen Schlagzeilen nicht beschweren. Ihre alles andere als transparente Rolle in der Causa Schilling wird dafür sorgen, dass dies auch für eine gewisse Zeit noch so bleibt.