Es ist eine hochkarätige, rund 30-köpfige Runde aus prominenten Experten aus allen Teilen der Gesellschaft, die sich eingefunden hat. Was sie eint, ist das Unbehagen an der politischen Lethargie im Land – verbunden mit der Überzeugung, dass es besser ist, Initiativen zu setzen statt nur herumzusudern. Bis Ende Juni will man konkrete Lösungen in vier Themenfelder vorlegen: ökologische Transformation, Bildung, digitale Transformation und soziale Stabilität (inklusive Migration und Pensionen). „Mehr Grips“ nennt sich die parteiunabhängige Plattform, der keine ganz bewusst Ex-Politiker angehören.
Aus der Taufe gehoben wurde das Projekt von AMS-Chef Johannes Kopf und IV-Generalsekretär Christoph Neumayer, der Initiative gehören unter anderem Infineon-Chefin Sabine Herlitschka, ÖBB-Vorstand Silvia Angelo, Wifo-Chef Gabriel Felbermayr, Fiskalratschef Christoph Badelt, der Chef des ORF-Stiftungsrats Lothar Lockl, Bildungsexperte Andreas Salcher, Migrationsforscherin Judith Kohlenberger, Klimaaktivistin Katharina Rogenhofer, Lichtermeererfinder Daniel Landau, Ex-Verbundchef Wolfgang Anzengruber, Meinungsforscherin Eva Zeglovits, Kommunikationsexpertin Heidi Glück an.
„Wir wollen nicht kandidieren“, erklärt Kopf bei der Präsentation – angesichts von Befürchtungen diverser Parteien, dass sich hier eine neue Bewegung herausbilden könnte, die im Herbst dann bei der Wahl antritt. Die Initiative ist als Verein konstituiert, bezieht keine Förderungen, die Teilnehmer sind als Privatperson dabei. „Wir sind keine Berufspolitiker.“ Infineon-Chefin Herlitschka unterstreicht, dass man der Politik in Regierung und Opposition nicht den guten Willen absprechen will. „Es geht nicht um ein Bashing.“ Man fordere von der Politik allerdings eine stärkere Konzentration auf entscheidende Zukunftsfragen und mehr Sachlichkeit in einem gemeinsamen, konstruktiven Diskurs.