Nach den zahlreichen Veröffentlichungen rund um die Spionageaffäre um Egisto Ott meldet sich nun der ehemalige FPÖ-Abgeordnete Hans-Jörg Jenewein über seinen Rechtsvertreter zu Wort. Jenewein war in den vergangenen Tagen in diversen Medienberichten sowie im laufenden Untersuchungsausschuss zu „rot-blauem Machtmissbrauch“ immer wieder genannt worden, weil er unter anderem engen Kontakt zu Ott gepflegt haben soll. In der Aussendung, die nun über seinen Anwalt kam, wird festgehalten, dass Jenewein Ott seit 2018 kenne und auch „losen Kontakt“ zu diesem gehabt habe. Von einer näheren Bekanntschaft oder gar Freundschaft könne jedoch keine Rede sein. Jenewein sei auch nicht bekannt gewesen, dass Ott mit russischen Geheimdiensten in Verbindung stehen könnte. Geld sei ebenfalls zwischen den beiden nicht geflossen.
Der in den Medien erwähnte Schlagring, der bei Jenewein bei einer Hausdurchsuchung gefunden wurde, sei „ein Objekt aus der Verlassenschaft des Vaters“ und sei (als Teil eines Konvoluts) im Vorzimmer Jeneweins gestanden und „zur Entsorgung bestimmt“ gewesen. Auch der Vorwurf, wonach Jenewein den Inhalt des Mobiltelefons des früheren Kabinettschefs im Innenministerium, Michael Kloibmüller, Ott abgekauft habe, stimme nicht. Die Daten seien ihm anonym und auf einem USB-Stick zugespielt worden.
T-Shirt-Foto mit Hitler-Konferei
Zu sichergestellten Fotos mit angeblichem NS-Bezug wird in der Aussendung festgehalten, dass Jenewein ein T-Shirt mit einem Konterfei Hitlers in Thailand fotografiert und mit der „sarkastischen“ Bemerkung „schönes Urlaubsmitbringsel“ versehen habe, weil dieser es „absurd“ gefunden habe, was auf solchen Märkten verkauft werde. In der Wohnung seien jedoch keine Dinge mit NS-Bezug sichergestellt worden. Auch für Wirecard sei Jenewein nie tätig gewesen.
Und auch folgender Satz findet sich in der Aussendung: „Jede Berichterstattung, die eine Zusammenarbeit von Hans-Jörg Jenewein mit ausländischen Nachrichtendiensten insinuiert, wird gerichtlich geahndet.“