Mit dem bürgerlichen Bündnis „das Neue Innsbruck“ wollte der Ex-Staatssekretär Florian Tursky den Grünen-Bürgermeister Georg Willi nach einer chaotischen Amtszeit aus den Angeln heben und erlitt dabei Schiffbruch.

Bereits zum Start der spontan einberufenen Pressekonferenz erklärte Tursky, dass er in der Stadtpolitik bleiben wolle. „Ich habe mich mit meinem Bündnis-Partner beraten und werde eine Wahl-Empfehlung für Johannes Anzengruber abgeben“, so Tursky.

„Kein neues Innsbruck“

„Mit einem alten Bürgermeister kann ein neues Innsbruck nicht möglich sein“, so Tursky. Damit war Willi gemeint, der Stimmen verlor. Mit 18,87 Prozent war seine Partei in der Landeshauptstadt dennoch die stärkste. Tursky selbst sieht sich künftig im Stadtsenat, aber nicht in der Opposition. Zwischen ihm und Anzengruber habe es nie „einen großen Konflikt gegeben.“

Auf die Frage, ob Anzengruber für das Wahlbündnis der bessere Kandidat gewesen wäre, wollte der Ex-Staatssekretär nicht eingehen: „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Vergangenheitsbewältigung.“ „Es hat sich eben so entwickelt“, meinte er. Die Abspaltung Anzengrubers von der ÖVP habe nicht auf einem „persönlichen Konflikt“ zwischen dem Ex-Almwirt und ihm beruht, relativierte Tursky Differenzen aus dem Wahlkampf. „Ich stehe zu diesem Bündnis“, verteidigte der 35-Jährige indes den Zusammenschluss von ÖVP, Für Innsbruck und Seniorenbund. Es sei darum gegangen, „das bürgerliche Lager zu einen“, man lasse sich „auch nicht mehr trennen“. In den Gemeinderat einziehen werde man so, wie man als Liste angetreten sei. Nach den Erkenntnissen der Innsbrucker Wahl für die Bundespolitik gefragt, meinte Tursky, vielleicht sei die FPÖ in Umfragen auch im Bund überschätzt. „das Neue Innsbruck“ erreichte bei der Listenwahl nur 10,15 Prozent bzw. vier Mandate, in der Bürgermeisterdirektwahl konnte Tursky nur 10,41 Prozent auf sich vereinen.

Die Niederlage wird den ehrgeizigen 35-jährigen Tursky auch in der eigenen Karriereplanung weit zurückwerfen. Wenn überhaupt, bleibt ihm vorerst nur die zweite Reihe der Stadtpolitik. Die gefeierte bürgerliche „Wiedervereinigung“ aus ÖVP, „Für Innsbruck“ und Seniorenbund endete in einem Fiasko. Statt ihm zog der verstoßene schwarze Ex-Vizebürgermeister Johannes Anzengruber in die Stichwahl ein.