Mit einer Sensation endete die Gemeinderatswahl in Innsbruck. In die Stichwahl um das höchste Amt in der Tiroler Landeshauptstadt haben es der amtierende Bürgermeister von den Grünen, Georg Willi (22,9 Prozent), sowie ÖVP-Rebell Johannes Anzengruber (19,4) geschafft, deutlich dahinter FPÖ-Kandidat Markus Lassenberger (15,9 Prozent). Ex-ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky schaffte es nur auf Platz fünf - und wurde sogar von SPÖ-Kandidatin Elisabeth Mayr (15,2 Prozent) überholt.

Lange Gesichter bei der FPÖ

Ident die Reihenfolge bei der Gemeinderatswahl: Die Grünen kamen auf 18,9 Prozent, gefolgt von der Liste des ÖVP-Rebellen (16,8 Prozent), der FPÖ (15,2), der SPÖ (13,6) und der ÖVP (10,2). Die KPÖ schaffte es überraschend in den Gemeinderat, die Neos flogen raus und kamen nicht über die neu installierte Vier-Prozent-Hürde. Die meisten Umfragen sahen die FPÖ vorne.

Offenes Rennen um den Bürgermeistersessel

In zwei Wochen fällt in einer Stichwahl zwischen dem Grünen Spitzenkandidaten und amtierenden Bürgermeister Willi sowie ÖVP-Rebell Anzengruber die Entscheidung, wer künftig im Bürgermeistersessel Platz nehmen wird. Willi hat in den letzten fünf Jahren an Glanz eingebüßt, eine Vorhersage ist schwierig.

Schwarzer Sonntag für die Volkspartei

Für die ÖVP ist der Wahlsonntag doppelt und dreifach bitter. Zum einen mischt man beim Rennen um das höchste Amt in Innsbruck nicht mehr mit, zum anderen wurde die ÖVP sogar von der SPÖ überholt. Dass der ehemalige ÖVP-Vizebürgermeister Anzengruber, den die Tiroler ÖVP in die Wüste schicken wollte, besser reüssierte, ist ein echtes Desaster, das den Strategen der Tiroler ÖVP noch die eine oder andere schlaflose Nacht bescheren wird.

KPÖ profitiert von Salzburg

Nicht minder bitter war der Wahlabend für die Neos, die aus dem Gemeinderat fliegen. Im Gegenzug zieht die KPÖ ins Innsbrucker Rathaus ein. Die Kommunisten haben zweifelsohne vom beachtlichen Abschneiden in der Salzburger Landeshauptstadt profitiert, dort landete man bei der Bürgermeister- wie auch der Gemeinderatswahl auf Platz zwei.