Nach Kritik an den Ermittlungen nach dem Tod von Ex-Sektionschef Christian Pilnacek ermittelt nun die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Gegen einen namentlich bekannten Beschuldigten sowie unbekannte Täter sei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, berichtete zunächst der ORF Niederösterreich am Mittwoch. Ermittelt wird demnach, ob bei den Amtshandlungen rund um das Auffinden der Leiche strafrechtlich relevante Fehler begangen wurden.
Vorausgegangen war eine Anzeige von Martin Kreutner, Leiter der von Justizministerin Alma Zadić (Grüne) eingesetzten Untersuchungskommission, die sich mit etwaiger politischer Einflussnahme in der Amtszeit von Pilnacek als Sektionschef befasst. Bei der Sachverhaltsdarstellung ging es nicht um die Umstände von Pilnaceks Tod - ein Fremdverschulden wurde ausgeschlossen - sondern um die Abnahme persönlicher Gegenstände nach dem Fund des Leichnams durch Kriminalbeamte in dessen Haus. Die Staatsanwaltschaft Krems hatte keine Sicherstellung von Gegenständen angeordnet, die Polizei dieser die Sicherstellung auch nicht berichtet.
Zuständig war zunächst die Staatsanwaltschaft Krems, diese hat das Verfahren aber der WKStA abgetreten. Nach der Prüfung eines Anfangsverdachts wurden nun Ermittlungen wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs oder Anstiftung zum Amtsmissbrauch aufgenommen, wie auch die „Presse“ berichtete.