Kein gutes Haar ließ Andreas Hanger an René Benko. Dass der Signa-Gründer ausgerechnet einen Tag vor seinem geplanten Auftritt in der Cofag-U-Kommission absagte, erzürnte Hanger, der von einer „Missachtung des Parlaments“ sprach. Statt Benko geriet der Chef der Finanzmarktaufsicht, Eduard Müller, ins Visier. Der ehemalige Finanzminister wurde zu möglichen Begünstigungen von Großunternehmern befragt.
Hanger weist Vorwürfe zurück
Den im Raum stehenden Verdacht, die Politik begünstige Großverdiener und Prominente bei Steuerangelegenheiten, wiesen sowohl Müller als auch Hanger im ZiB 2-Interview entschieden zurück. „Ich habe Herrn Müller als interessierten Beamten erlebt“, sagte Hanger im Gespräch mit Marie-Claire Zimmermann.
Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass man jedem Superreichen Steuerprivilegien gewährte, so der ÖVP-Politiker. Im Fall Sigi Wolf hätte die Finanz nachgeschärft, „bei Benko haben wir nichts Konkretes am Tisch“, so Hanger. Dass mehrere Finanzbeamte den Vorwurf der Begünstigung erheben, kann Hanger jedenfalls nicht nachvollziehen. Generell habe man den Eindruck, dass hier auch „Neiddebatten geschürt werden sollen“, so der Fraktionschef der Volkspartei.
Dennoch wünscht sich Hanger, dass Benko noch in den Untersuchungsausschuss kommt. Die derzeitige Vorgangsweise sei jedenfalls nicht zu akzeptieren. Man habe daher eine Beugestrafe beantragt.